Das Jahr 2025 ist börsentechnisch sehr erfolgreich gestartet – vor allem in Deutschland. Der DAX legte zum Beispiel um gut neun Prozent zu. DER AKTIONÄR zeigt die größten Gewinner und Verlierer des Monats aus Deutschland und den US-Indizes und gibt Hinweise, wie es in den nächsten Wochen weitergehen könnte.
Der DAX hat zum Monatsultimo einen neuen Rekordstand markiert. Bis auf 21.800 Punkte kletterte der deutsche Leitindex zur Mittagszeit am Freitag. Mit dem Schlussstand von 21.732 Punkten ergibt sich für den Januar ein Plus von 9,2 Prozent – eine außerordentlich gute Monatsbilanz.
Zum Vergleich: Der MDAX gewann im Januar 4,5 Prozent, der Kleinwerte-Index SDAX kam auf 6,6 Prozent. Auch in den USA schafften die drei großen Indizes deutlich weniger Performance als der DAX: Der Dow Jones erreichte eine Januar-Bilanz von plus 4,7 Prozent, der S&P 500 schloss 2,7 Prozent über Silvester und für den technologielastigen Nasdaq 100 ging es sogar nur um 1,4 Prozent aufwärts. Hier trübte vor allem der Kursrutsch vom vergangenen Montag, als das chinesische KI-Start-up DeepSeek mit einem angeblich günstigen und leistungsfähigen KI-Modell Sorgen über die hohen Bewertungen der US-Tech-Branche geschürt hatte.
Auch beim Blick auf die Bilanz der Einzelwerte waren die deutschen Werte unterm Strich besser. DER AKTIONÄR zeigt im folgenden die größten Gewinner und Verlierer und bringt Verweise zu Artikeln, aus denen die weiteren Aussichten der Aktien hervorgehen.
Die größten Januar-Gewinner im DAX
Die Aktien von Energietechnik-Konzern Siemens Energy landeten mit einem Monatsplus von 14,8 Prozent auf Platz 5. Sie näherten sich damit wieder dem Rekordniveau vom vergangenen Freitag, das etwas über 60 Euro liegt. Schon 2024 hatte sich der DAX-Wert vervierfacht.
Platz 4 erreichte Daimler Truck mit plus 15,7 Prozent. Zuletzt pushten erfreuliche Geschäftszahlen des schwedischen LKW-Wettbewerbs Volvo und ein angekündigtes Kostensenkungsprogramm. Die Commerzbank-Aktie kommt mit einem Monatsplus von 18,8 Prozent auf den Bronze-Rang. Die Bank hat am Freitag überraschend erste Zahlen für das Gesamtjahr 2024 veröffentlicht – und zugleich noch frühe Kunde bezüglich der Dividende parat. Der Xetra-Schlusskurs von 18,68 Euro bedeutet das höchste Niveau seit Juli 2011.
Die Aktie von Rüstungs- und Automobilzulieferer Rheinmetall markierte am Freitag bei 760 Euro ein neues Rekordhoch und legte damit allein im Januar knapp 23 Prozent zu. Noch besser lief seit Jahresbeginn die Aktie von Sartorius, die als bester DAX-Wert um gut 30 Prozent zulegten. Der Labor- und Pharmazulieferer hatte gute Eckdaten für das abgelaufene Jahr sowie einen guten Ausblick für 2025 vorgelegt. Diverse Analysten erhöhten daraufhin ihre Kursziele für Sartorius.
Unter den wenigen Januar-Verlierern im DAX büßten Qiagen und Symrise über drei Prozent ein und bilden damit das Ende des Performance-Rankings.
Beste MDAX- und SDAX-Werte im Januar
An der Spitze des Index der börsennotierten mittelgroßen deutschen Unternehmen überzeugte im abgelaufenen Monat Carl Zeiss Meditec mit einem Monats-Plus von 29,7 Prozent. Für die Aktien des Medizintechnik-Konzerns mehrten sich die Kaufempfehlungen von Analysten in Erwartung einer Besserung im Jahr 2025.
Auf den Plätzen folgen K+S mit plus 28,3 Prozent und Hypoport mit plus 27,5. Beim Düngemittel-Produzenten sorgten zuletzt Nachrichten aus Brasilien sowie ein freundlicher Analystenkommentar für Rückenwind.
Am MDAX-Ende enttäuschte Sportartikel-Hersteller Puma mit einem Monats-Minus von gut 31 Prozent. Vor allem enttäuschende Geschäftszahlen und ein magerer Ausblick drückten die Aktie auf das tiefste Niveau seit sieben Jahren.
Im SDAX überzeugten im Januar vor allem Motorenbauer Renk Group und Heidelberger Druck. Der Hersteller von Rüstungsgütern hatte vorläufige Geschäftszahlen zum vierten Quartal und einen Ausblick auf 2025 veröffentlicht und erklomm danach den höchsten Stand seit September. Das Monatsplus: 34 Prozent. Der Druckmaschinen-Hersteller wiederum hat einen mittelfristigen Abwärtstrend nach oben verlassen und kommt auf knapp 33 Prozent Kursgewinn.
Am Ende des deutschen Kleinwerte-Index enttäuschte mit einem Minus von rund 22 Prozent die Aktie von Verbio Vereinigte Bioenergie. Die Papiere des Biokraftstoff-Herstellers litten vor allem unter einer Prognosesenkung zur Monatsmitte. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) wird nur noch in einem mittleren zweistelligen Millionenbereich erwartet. Zuvor hatte die Prognose bei 120 Millionen Euro bis 160 Millionen Euro gelegen.
Auch in den USA gab es im Januar bei einigen Unternehmen überdurchschnittlich große Kursabschläge. Am Ende der Monatsbilanz im Techwerte-Index Nasdaq 100 stehen Electronic Arts und ON Semiconductor mit einem Minus von gut 16 Prozent. Der Computerspiele-Hersteller hat mit der Vorlage seiner Zahlen zum dritten Geschäftsquartal seine Jahresziele einkassiert, was die Aktie kräftig fallen ließ. Das Chip-Unternehmen wiederum gehörte zu den am meisten vom DeekSeek-Gewitter betroffenen Nasdaq-Werten.
Auf Platz 3 der 'schlechtesten' Nasdaq-100-Werte und gleichzeitig Schlusslicht im Dow Jones ist Nvidia mit einem Januar-Minus von 10,6 Prozent. Die Aktie des KI-Superchip-Herstellers litt besonders heftig unter der DeepSeek-Nachricht, dass China-KI womöglich mit deutlich weniger Rechner-Leistung auskommt. Für Nvidia war der vergangene Montag der schwärzeste Tag seit dem Corona-Absturz im März 2020. Fast 600 Milliarden Dollar an Marktkapitalisierung verschwanden – der größte Tagesverlust eines US-Unternehmens ever. Vielfach wurden die Kursverluste als übertrieben angesehen, so dass sich der Dow-Jones-Neuling zuletzt wieder etwas erholen konnte.
Mit einem Januar-Abschlag von fast sechs Prozent war die Apple-Aktie zweitschlechtester Dow-Wert. Das vor Nvidia mit nun 3,5 Billionen Dollar wieder wertvollste börsennotierte Unternehmen hatte ordentliche Quartalszahlen vorgelegt, die nicht nur Licht zeigten. Ausgerechnet im wichtigen China-Geschäft war der Umsatz von Apple zuletzt um elf Prozent eingebrochen. Die Kursstabilisierung in den vergangenen Tagen ist auf die beginnende KI-Offensive des iPhone-Herstellers zurückzuführen, die sich positiv auf die Hardware-Nachfrage auswirkt.
Beste Aktien im Dow Jones waren im Januar mit plus 17,9 Prozent 3M und mit 16,3 Prozent 'Big Blue' IBM. Der Mischkonzern verzeichnete ein überraschend starkes Schlussquartal und traf seine Jahresziele am oberen Ende der eigenen – mehrfach angehobenen – Prognose. Auch für das neue Jahr zeigte sich 3M-Konzernchef William Brown zuversichtlich, er will den Gewinn weiter steigern.
Grund für das außergewöhnlich starke IBM-Plus: Der Computerkonzern rechnet im laufenden Jahr mit einem höheren Wachstum als zuletzt. 2025 soll der Erlös unter anderem dank einer steigenden Nachfrage nach Produkten für den Einsatz Künstlicher Intelligenz währungsbereinigt um mindestens fünf Prozent zulegen.
Beste Unternehmen im Nasdaq 100 waren im Januar Atlassian, ARM Holdings und Constellation Energy mit Kurszuwächsen zwischen 26 und 34 Prozent. Letztere ist US-US-Marktführer bei Kernenergie. Mehr zu den Top-Unternehmen im Januar lesen Sie in folgenden Artikeln.
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