Im schwachen Marktumfeld kommt auch die Rheinmetall-Aktie zu Wochenbeginn unter Druck. Nach der Rally der vergangenen Wochen bleibt das Allzeithoch dennoch in greifbarer Nähe. Für Fantasie sorgen derweil Aussagen von NATO-Generalsekretär Mark Rutte hinsichtlich einer Zusammenarbeit mit der Verteidigungsindustrie.
Wie Bloomberg unter Berufung auf anonyme Quellen berichtet, hat die NATO ein Verfahren eingeleitet, um streng geheime militärische Informationen mit der Branche zu teilen. Es soll dabei konkret um die Zielvorgaben gehen, welche Art von Waffen und Ausrüstung die einzelnen NATO-Mitglieder produzieren müssen. Das soll dabei helfen, die Produktion der Waffenindustrie zu erhöhen. Rutte hatte bereits eine „Umstellung auf eine Denkweise in Kriegszeiten“ gefordert, um für einen anhaltenden Konflikt mit Russland gewappnet zu sein.
Rutte soll dem Bericht zufolge auch enger mit der EU zusammenarbeiten wollen. In einem separaten Verfahren wurden auch mit dem europäischen Bündnis, dem 23 der 32 NATO-Mitglieder angehören, einige als geheim eingestufte Standards ausgetauscht. Es soll um militärische Kriterien gehen, mit denen die Streitkräfte der Mitglieder harmonisiert werden können. Waffenkaliber, militärisches Vokabular oder Funkfrequenzen sollen so abgestimmt werden. Zuletzt hatte es bereits mehrere gemeinsame Projekte in der europäischen Verteidigungsbranche gegeben. Rheinmetall etwa hat ein Joint Venture mit Leonardo in Italien gegründet, Deutschland und Frankreich haben zuletzt Fortschritte beim gemeinsamen Kampfpanzerprojekt MGCS gemacht.
Die NATO hat die Zeichen der Zeit erkannt und will mehr in Sicherheit investieren. Unter einem US-Präsidenten Donald Trump dürfte der Druck auf die weiteren Mitgliedsländer noch einmal steigen. Für Rheinmetall und Co bedeutet das die Aussicht auf noch vollere Auftragsbücher als ohnehin schon. Dank des starken Umsatz- und Gewinnwachstums hat die Aktie auch nach der Rally noch Luft nach oben. Schwache Tage sind nach wie vor Kauftage.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Rheinmetall.