Der norwegische Wasserstoff-Spezialist hat am Dienstagnachmittag auftragsseitig bei den Anlegern wieder punkten können. Ein US-amerikanischer Stahl-Hersteller bestellt einen PEM-Elektrolyseur bei Nel. Eine nachhaltige Erholungsbewegung bei der Aktie ist indes ausgeblieben, der Titel befindet sich nach wie vor in der Nähe seiner Mehrjahrestiefs.
Konkret handelt es sich bei dem Auftrag um zwei PEM-Elektrolyseure in Container-Form, die jeweils eine Leistung von 2,5 Megawatt haben. Gegenwert: rund sieben Millionen Dollar. Mit den Elektrolyseuren soll Wasserstoff für eine neue Stahl-Hütte erzeugt werden. Der Auftragsgeber wiederum wurde nicht namentlich genannt.
„Wir freuen uns sehr über den Auftrag eines bestehenden Kunden, da er seine Zufriedenheit mit der Leistung unserer Elektrolyseure zum Ausdruck bringt“, so Nel-CCO Todd Cartwright. „Wir sehen weiterhin eine steigende Nachfrage nach unseren PEM-Elektrolyseuren in Containern für kleinere Anlagen, da dieses zuverlässige, schlüsselfertige Konzept eine einfache Installation und einen einfachen Betrieb im Freien ermöglicht“, so der Manager weiter.
Während die Produktionsanlage für PEM-Elektrolyseure in den USA weiter läuft, wird Nel die Fertigung der alkalischen Elektrolyseure in Norwegen temporär einstellen. Zudem wird Nel rund ein Fünftel der Belegschaft abbauen, um Kosten zu sparen (DER AKTIONÄR berichtete). Das Unternehmen reagiert damit auf die derzeit maue Auftrags- und Nachfragelage.
Der neue Auftrag ist ein Hoffnungsschimmer – nicht mehr und nicht weniger. Nel hat massiv in den Ausbau der Produktionskapazitäten sowie Personal respektive Organisation investiert und sich damit für eine dynamisch wachsende Nachfrage eingestellt, die nun kurzfristig nicht kommt. Das fällt dem Unternehmen auf die Füße. Der spekulative Wasserstoff-Titel ist kein Kauf.