Nel hat vor Kurzem beschlossen, die Produktion auf der norwegischen Halbinsel Herøya vorübergehend einzustellen, womit die Fertigung von alkalischen Elektrolyseuren betroffen ist. Damit reagieren die Norweger auf die derzeit enttäuschende Nachfrage. Nach dieser Entscheidung wurde indes bekannt, dass der Elektrolyse-Spezialist bei einem spannenden Wasserstoff-Projekt involviert sein soll.
Am Mittwoch wurde gemeldet, dass Norwegian Hydrogen (unter anderem haben Fortescue und Mitsui in das Unternehmen investiert) das Wasserstoff-Projekt Rjukan von Aker Horizons erworben hat. Dem Verkäufer wurde eine Option eingeräumt, mit der Aker Horizons zu einem späteren Zeitpunkt wieder als Investor respektive aktiver Partner einsteigen kann.
Zudem konnte Norwegian Hydrogen bereits einen langfristigen Stromabnahmevertrag (PPA) mit Tinn Energi abschließen. Das Herzstück des Projekts soll indes Nel liefern. Eine entsprechende Absichtserklärung (Letter of Intent, LOI) über die Lieferung einer druckbeaufschlagten alkalischen Elektrolyseanlage für das Vorhaben wurde unterzeichnet. Die Entwicklung der Elektrolysetechnologie wird finanziell vom "EU Innovation Fund" unterstützt.
Die Anlage soll eine Leistung von 25 Megawatt haben und kann langfristig erweitert werden. Es handelt sich laut Norwegian Hydrogen um eines der größten Wasserstoffprojekte in den nordischen Ländern.
Das skandinavische Wasserstoff-Projekt Rjukan steckt noch in den Kinderschuhen. Hinzu kommt, dass derzeit erst der Prototyp des neuartigen Elektrolyseurs von Nel gebaut wird. Kurzum: Ein spannendes Projekt von Norwegian Hydrogen, welches auf dem Weg zu einer Realisierung noch viele Hürden nehmen muss. Beim norwegischen Wasserstoff-Player drängt sich weiter kein Einstieg auf. Das Chance-Risiko-Verhältnis ist selbst auf dem derzeitigen Kursniveau nicht stimmig.