Nach starken Zahlen des US-Wettbewerbers Rockwell Automation ist auch die Aktie von Siemens am Montag auf ein neues Rekordhoch geklettert. Am Donnerstag wird der Industriekonzern selbst Zahlen für das erste Quartal 2024/25 (per Ende September) präsentieren und zudem die Hauptversammlung abhalten. Das ist für Anleger dabei besonders wichtig.
Siemens hat sich trotz eines schwierigen wirtschaftlichen Umfeldes für das neue Geschäftsjahr weiteres Wachstum auf die Fahnen geschrieben. Beitragen sollen dazu insbesondere das Geschäft mit intelligenter Infrastruktur sowie die Zugsparte Mobility. Bauen kann Siemens auf ein robustes Auftragsbuch. Viel hängt aber auch davon ab, wann sich das zur Sparte Digital Industries gehörende Automatisierungsgeschäft erholt.
Digitale Industrie schwächelt
Im Geschäftsjahr 2024/25 soll der Umsatz auf vergleichbarer Basis – herausgerechnet sind Währungs- und Portfolioeffekte – um drei bis sieben Prozent steigen – nach Erlösen von 75,9 Milliarden Euro im vergangenen Geschäftsjahr. Dabei saß Siemens zuletzt auf einem Auftragsbestand von 113 Milliarden Euro. Für das Geschäft mit der digitalen Industrie (DI) zeigt sich das Management um Konzernchef Roland Busch vorsichtig und hält einen erneuten Umsatzrückgang für möglich. Im besten Fall dürfte lediglich ein leichtes Wachstum erreicht werden.
Zuletzt kämpfte Siemens im Automatisierungsgeschäft mit einer mauen Nachfrage sowie hohen Lagerbeständen in Europa und China. Dabei erwartet das Unternehmen einen schwachen Jahresauftakt der Sparte und einen deutlichen Umsatzrückgang im ersten Geschäftsquartal. So wird der Abbau der Lagerbestände in China noch eine Weile dauern. Zu einer breiteren Erholung des Automatisierungsgeschäfts soll es erst später im Jahr kommen.
Portfolio weiter im Umbau
Einen Wachstumsschub im industriellen Softwaregeschäft erhofft sich Busch künftig von der jüngst angekündigten milliardenschweren Übernahme des US-Unternehmens Altair. Der Zukauf, dessen Abschluss für die zweite Hälfte des Kalenderjahres 2025 erwartet wird, soll sich zudem ab dem zweiten Jahr positiv auf das Ergebnis je Aktie vor bestimmten Kaufpreiseffekten (PPA) auswirken.
Für 2024/25 erwartet Siemens das entsprechende Ergebnis je Aktie bei 10,40 bis 11,00 Euro. Nicht enthalten ist darin der Ertrag aus dem Verkauf der Tochter Innomotics, der Siemens einen Gewinn von voraussichtlich zwei Milliarden Euro nach Steuern in die Kassen spült und im ersten Quartal verbucht wird.
Siemens ist trotz der Probleme bei der Industrieautomation voll auf Kurs. Die Aktie notiert auf Rekordhoch. Weitere Impulse könnten von den Zahlen kommen. DER AKTIONÄR bleibt bullish gestimmt.
Enthält Material von dpa-AFX