Heute Morgen hat die italienische UniCredit ihre jüngsten Zahlen vorgelegt und konnte mit einem Gewinnsprung überraschen. Anders als bei vielen Konkurrenten in den letzten Tagen sorgt das aber nicht für Euphorie. Der Kurs verliert im Gegenteil deutlich.
Rund vier Prozent im Minus notieren die Papiere der UniCredit am Vormittag. Dabei hat das Geldhaus aus Mailand mit 9,3 Milliarden Euro rund acht Prozent mehr verdient im Jahr 2024 und damit einmal mehr die Erwartungen der Analystengemeinde schlagen können. Das gilt auch für das vierte Quartal des vergangenen Jahres.
Zwischen Oktober und Dezember konnte bei Erträgen von sechs Milliarden Euro ein Nettogewinn von 1,97 Milliarden Euro vermeldet werden. Der Konsens des Marktes lag hingegen nur bei 1,80 Milliarden Euro. Allerdings enttäuscht nun die Prognose für das laufende Jahr bei den Erträgen. Statt der Marktprognose von 23,95 Milliarden Euro stellte CEO Andrea Orcel nur 23 Milliarden Euro in Aussicht.
Das überdeckte Verbesserungen bei der harten Kernkapitalquote auf starke 15,9 Prozent und eine bessere Effizienz bei 41,8 Prozent. Für Aktionäre sehr positiv waren indes einmal mehr die Ankündigungen zu den Ausschüttungen.
Für das Geschäftsjahr 2024 sollen nach 8,6 Milliarden Euro für 2023 nun neun Milliarden Euro ausgeschüttet werden. Im laufenden Geschäftsjahr will man noch einen draufsetzen. Im Zeitraum von 2025 bis 2027 würden sich in Summe Ausschüttungen von mehr als 27 Milliarden Euro oder 40 Prozent der Marktkapitalisierung ergeben.
Für 2027 erwartet der Vorstand einen Nettogewinn von zehn Milliarden Euro und eine Eigenkapitalrendite von 17 Prozent, was einer der höchsten Werte in der Branche wäre. In Summe war 2024 das beste Jahr der Unternehmensgeschichte mit einem Nettogewinn von 9,7 Milliarden Euro. Für das Geschäftsjahr 2025 wird nun eine Dividendenrendite von rund sechs Prozent erwartet.
Die Aktie ist trotz der Rally der letzten Wochen mit einem KGV von 7 für 2025 bewertet. Eine Konsolidierung ist daher kein Beinbruch und würde Anlegern die Chance bieten, vergünstigt einzusteigen. Dabei ist die Aktie nicht nur für Dividendenjäger interessant. Der Stopp verbleibt bei 30,00 Euro.