Die Aktien von SAP haben am Dienstag mit moderaten Kursgewinnen Tuchfühlung zu ihrem jüngsten Rekord gehalten. Zuletzt legten sie 0,7 Prozent zu auf 273,70 Euro. Vor wenigen Tagen wurde ei 274,45 Euro ein neues Rekordhoch markiert. Für Gesprächsstoff sorgt derweil einmal mehr die Kappungsgrenze im DAX.
Der Softwarehersteller ist gemessen am Börsenwert der mit Abstand wertvollste Konzern im DAX. Ein steigender Börsenwert ist für SAP allerdings Fluch und Segen zugleich, denn die sogenannte Kappungsgrenze für das maximale Gewicht jedes einzelnen Unternehmens im DAX liegt bei 15 Prozent des Wertes aller 40 Indexmitglieder.
Wie das Wirtschaftsmagazin Capital am Montag berichtete, reagierte die Deutsche Börse nun auf die Übergewichtung der SAP-Aktie im DAX. So entwickelt der Börsenbetreiber einen zweiten DAX ohne Kappungsgrenze, der neben dem bisherigen Börsenindex laufen werde, schrieb Capital mit Verweis auf Aussagen der Index-Tochter der Deutschen Börse, ISS Stoxx. Die SAP-Aktien könnten dadurch für einen größeren Kreis an Investoren attraktiver werden.
"Es ist ein spannendes Experiment zu sehen, wie sich Anleger und Produktanbieter in Zukunft zwischen den beiden Indizes entscheiden werden", kommentierte der Kapitalmarktexperte Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets das Vorhaben.
Bei einer Gesamtmarktkapitalisierung des DAX von zurzeit etwas über zwei Billionen Euro und einer Marktkapitalisierung von SAP von um die 335 Milliarden Euro ist die Kappungsgrenze für SAP überschritten. Fonds-Anbieter und große Investoren, die den DAX abbilden, sind dann unter Umständen gezwungen, SAP-Aktien zu verkaufen. Vor einigen Jahren hatte sich unter anderem aus diesem Grund der damals schwerste DAX-Wert Linde vom deutschen Aktienmarkt zurückgezogen.
Fundamental läuft derzeit bei SAP alles bestens. Ende Januar hat das Unternehmen starke Zahlen vorlegen können. Analysten erhöhten zuletzt reihenweise die Kursziele. Und der Vorstandsvorsitzende Christian Klein gibt sich optimistisch: „Wir sind zu einem zweistelligen Umsatzwachstum zurückgekehrt. Aufgrund unserer starken Position bei Daten und Unternehmens-KI sind wir zuversichtlich, dass wir unser Umsatzwachstum bis zum Jahr 2027 beschleunigen werden.“
Die Aktie von SAP notiert nur knapp unter ihrem jüngst markieren Allzeithoch. DER AKTIONÄR bleibt zuversichtlich. DER AKTIONÄR hat SAP im Mai 2023 bei 121,82 Euro zum Kauf empfohlen. Mittlerweile notiert das Papier mehr als 125 Prozent im Plus. Gewinne laufen lassen.
Enthält Material von dpa-AFX