Mit der Ankündigung von Stellenstreichungen und dem temporären Produktionsstopp im norwegischen Elektrolyseur-Werk hat Nel die Anleger Anfang der Handelswoche verschreckt. Überraschend ist auch die Tatsache, dass der Wasserstoff-Spezialist wieder eine Beteiligung an der im vergangenen Jahr abgespaltenen Cavendish Hydrogen eingeht.
Wie aus einer Börsenmitteilung vom Donnerstag nach Börsenschluss in Oslo hervorgeht, kontrolliert Nel inzwischen wieder 4,85 Prozent am Wasserstoff-Tankstellen-Spezialisten. Damit wolle der Elektrolyseur-Spezialist "das Unternehmen strategisch zu unterstützen, damit es langfristig erfolgreich sein kann."
„Wir blicken auf eine lange gemeinsame Geschichte zurück, und es ist für Nel strategisch wichtig, eine gute und kooperative Beziehung zu Cavendish und einigen seiner Kunden zu pflegen", so Nel-Finanzvorstand Kjell Christian Bjørnsen zur Beteiligung.
Personell wird sich Cavendish Hydrogen im Aufsichtsrat neu aufstellen. Lavrans Grjotheim hat über die Beteiligungen Axon AS und Galileo AS 950.565 Aktien verkauft, womit die Abberufung erfolgt, bis ein neuer Aufsichtsrat gewählt ist. Auch die Mitglieder des Gremiums Sheri Shaghayegh Shamlou und Anders Gravir Imenes räumen ihre Posten. Eine Neuwahl ist für den 07. Februar vorgesehen, wenn Cavendish Hydrogen eine außerordentliche Hauptversammlung abhält.
Immerhin: Der Verkauf der Aktien von Grjotheim erfolgte zum Preis von 11,00 Norwegische Kronen (0,94 Euro) und damit deutlich über dem gestrigen Schlusskurs von Cavendish Hydrogen. Dieser lag lediglich bei 7,14 Kronen (0,61 Euro).
Nel befindet sich in einem schwierigen Fahrwasser. Auf der einen Seite will das Unternehmen kosten sparen (Stellenabbau und Produktionsstopp), auf der anderen Seite beteiligt sich der Wasserstoff-Spezialist wiederum an der Abspaltung Cavendish Hydrogen. Zu viele Fragezeichen, die derzeit gegen einen Einstieg sprechen.