Die Aktien der beiden Online-Apotheken-Gesellschaften Redcare Pharmacy (vormals Shop Apotheke Europe) und DocMorris legen zur Wochenmitte erneut den Rückwärtsgang ein. Als Belastungsfaktor entpuppt sich ein kritischer Analystenkommentar der UBS, in dem vor allem ein Name für Aufsehen sorgt: der E-Commerce-Riese Amazon.
In einer aktuellen Studie thematisiert UBS-Analyst Olivier Clavet die Eröffnung von "Amazon Parafarmacia & Beauty" im Zentrum der italienischen Stadt Mailand. Laut dem Experten sei der Schritt zwar relativ unbedeutend, die Lizenz und die Absicht, in Schönheits- und Körperpflegeprodukte zu expandieren, seien es aber nicht. Redcare schlüssele den Anteil innerhalb der nicht-verschreibungspflichtigen Produkte zwar nicht auf, so Calvet. Das Geschäft mit Beauty and Personal Care (BPC) ist aus seiner Sicht aber ein wichtiger Ergebnistreiber.
Clavet stuft das Papier von Redcare Pharmacy weiterhin mit "Sell" und einem Kursziel von 85 Euro ein. Bereits in der vergangenen Woche kappte die UBS das Kursziel für die Aktie von DocMorris auf 16 Schweizer Franken, auch hier lautet das Votum "Sell".
Der Amazon-Store in Mailand ist der erste physische Laden des E-Commerce-Riesen in Italien. Dieser konzentriere sich auf Schönheits- und Körperpflegeprodukte und verfügt über einen Bereich für rezeptfreie Medikamente, in dem auch Apotheker anwesend seien, berichtet Secret Milano.
Immer wieder fällt der Name Amazon im Zusammenhang mit dem Online-Apothekenmarkt. Der große Einstieg blieb indes in Europa bisher aus. Anleger sollten sich vom jüngsten kritischen Analystenkommentar von der UBS nicht aus der Ruhe bringen lassen. Die Aktie von Redcare Pharmacy (zuletzt gab es auch mehrere Insiderkäufe beim MDAX-Wert) ist auf dem Niveau ein klarer spekulativ ausgerichteter Kauf (Stopp: 110 Euro). Das Papier von DocMorris hingegen sollte auf die Watchlist wandern.
Enthält Material von dpa-AFX