Der amerikanische Biotech-Riese Gilead Sciences hat im Schlussviertel 2024 überraschend stark abgeschnitten. Sowohl Umsatz als auch Ergebnis je Aktie lagen über der Markterwartung. Neben dem vorbörslichen Kursplus von rund fünf Prozent können sich investierte Anleger auch über eine höhere Dividende freuen.
Zwischen Oktober und Dezember steigerte das Unternehmen den Umsatz um sechs Prozent auf 7,6 Milliarden Dollar. Analysten hatten hingegen nur knapp 7,2 Milliarden Dollar auf dem Zettel. Unter dem Strich verdiente Gilead 1,90 Dollar nach 1,72 Dollar ein Jahr zuvor. Auch hier übertrafen die Amerikaner die Schätzung, die bei 1,71 Dollar lag und damit in etwa ein Ergebnis auf Vorjahresniveau implizierte.
Gilead lässt seine Anteilseigner in Form einer höheren Dividende am erfreulichen Unternehmenserfolg partizipieren. Pro Quartal will die Biotech-Gesellschaft, die vor allem in den Bereichen HIV, Onkologie und Lebererkrankungen stark aufgestellt ist, 0,79 Dollar ausschütten (Quartalsausschüttung im Vorjahr: 0,77 Dollar pro Papier). Ausgehend vom aktuellen Kursniveau bei 100 Dollar entspricht dies einer Dividendenrendite von knapp 3,1 Prozent.
Neben wichtigen Spätphasen-Studiendaten, allen voran in der Onkologie, dürfte der Markt vor allem die weiteren Entwicklungen rund um Lenacapavir verfolgen. Gilead hat vor Weihnachten bei der US-Gesundheitsbehörde FDA einen Zulassungsantrag für das Mittel eingereicht, welches als HIV-Prophylaxe entwickelt wurde. Der Markt hat enorme Erwartungen an das Medikament und den bevorstehenden Launch, wenn die FDA grünes Licht signalisiert hat.
Das Comeback von Gilead an der Börse hat in den zurückliegenden Monaten an Dynamik gewonnen. Das Unternehmen ist allerdings auf weitere Studienerfolge angewiesen, damit sich unter anderem die Immunomedics-Übernahme für 21 Milliarden Dollar voll auszahlt. Im Hinblick auf die potenzielle Markteinführung von Lenacapavir preist die Börse bereits einige Vorschusslorbeeren ein. DER AKTIONÄR kann sich trotz guter operativer und charttechnischer Entwicklung derzeit nicht zu einer Kaufempfehlung durchringen.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Gilead Sciences.