Nach Redcare Pharmacy hat auch der größte Wettbewerber DocMorris vorläufige Zahlen für das Fiskaljahr 2024 veröffentlicht. Die Schweizer verspüren ebenfalls eine Wachstumsdynamik beim elektronischen Rezept, was sich allerdings in einem geringerem Wachstum als bei der ehemaligen Shop Apotheke Europe niederschlägt.
Der Umsatz mit verschreibungspflichtigen Medikamenten zog im vierten Quartal zwar um knapp 17 Prozent auf 52 Millionen Schweizer Franken (56,2 Millionen Euro) an. Zur Einordnung: Redcare Pharmacy wuchs bei den rezeptpflichtigen Medikamenten um 37 Prozent im Schlussviertel 2024. Auf den deutschen Markt begrenzt klettern die Erlöse des MDAX-Konzerns im vierten Quartal sogar um knackige 142 Prozent auf 97 Millionen Euro.
DocMorris hatte allerdings auch mit technischen Problemen zu kämpfen. Nach anfänglichen Verzögerungen bei der DocMorris-Applikation Cardlink sei damit die Wende bei den Rezepteinlösungen geglückt, heißt es indes aus der Konzernzentrale.
Laut vorläufigen Zahlen steigerte DocMorris im Jahr 2024 den Außenumsatz um 6,7 Prozent auf 1,085 Milliarden Franken, 1,022 Milliarden Franken davon entfielen auf den deutschen Markt. Besonders erfreulich entwickelt sich indes die Telemedizinplattform TeleClinic. Hier verzeichnete DocMorris im vergangenen Jahr eine Umsatzverdopplung und einen "deutlich positiven EBITDA-Beitrag". Mit der Vorlage der vorläufigen Zahlen bestätigte DocMorris die kommunizierten Ziele für 2024.
Zur Stunde verliert die Aktie von DocMorris knapp fünf Prozent an Wert. Bei Redcare Pharmacy hält sich das Minus mit gut zwei Prozent in Grenzen.
Redcare Pharmacy weist weiterhin eine höhere Wachstumsdynamik als DocMorris auf und gewinnt Marktanteile. Dass der MDAX-Wert von den eher enttäuschenden Zahlen der ehemaligen Zur-Rose-Gruppe mit nach unten gezogen wird, überrascht. Spekulativ ausgerichtete Anleger greifen weiter zu und sichern die Position mit einem engen Stopp bei 110 Euro ab.