Enttäuschende Zahlen drücken die Aktie des Biotech-Unternehmens Biogen auf den tiefsten Stand seit mehr als einer Dekade. Vor allem das Multiple-Sklerose-Business und die Erlöse mit dem Medikament Skyclarys, welches sich die Firma durch die Übernahme von Reata einverleibt hat, blieben hinter den Erwartungen des Marktes zurück. Hinzu kommt ein schwacher Ausblick.
Für 2025 peilt Biogen ein Ergebnis je Aktie zwischen 15,25 und 16,25 Dollar an. Analysten hatten hingegen 16,24 Dollar pro Papier auf dem Zettel. Zudem rechnen die Amerikaner mit einem währungsbereinigten Rückgang des Konzernumsatzes im mittleren einstelligen Bereich gegenüber 2024, ein etwas deutlicherer Rückgang als vom Markt antizipiert.
Den ernüchternden Ausblick konnten auch die etwas besser ausgefallenen Zahlen zum vierten Quartal nicht kaschieren. Der Umsatz stieg um drei Prozent auf 2,5 Milliarden Dollar, unter dem Strich stand ein Ergebnis von 1,83 Dollar je Aktie. Skyclarys steuerte nur 102 Millionen Dollar zum Gesamtumsatz bei. Hier hatten Analysten mit etwa zehn Millionen Dollar mehr gerechnet. Das Alzheimer-Medikament Leqembi spülte 87 Millionen Dollar in die Kassen. "Der Umsatz aus Produkteinführungen im vierten Quartal gleicht den Umsatzrückgang bei den Multiple-Sklerose-Produkten im Vergleich zum Vorjahr aus" so Biogen in einer Pressemitteilung.
Biogen wird im Geschäftsjahr 2025 laut aktuellen Prognosen nicht wachsen und die Entwicklungspipeline der Gesellschaft bleibt überschaubar. Das Unternehmen ist dringend auf neue Wachstumstreiber angewiesen und könnte entsprechend in Sachen M&A in den kommenden Monaten wieder etwas aktiver werden. Bereits im Januar wurde bekannt, dass Biogen den Partner Sage Therapeutics für knapp 450 Millionen Dollar schlucken will. Anleger greifen bei der Biogen-Aktie nicht ins fallende Messer und warten eine klare Trendwende ab.