Die Berichtssaison in den USA bei Finanzwerten ist mit einem großen Knall gestartet. Die gestern vorgelegten Quartalszahlen der Banken sorgten für deutlich höhere Kurse bei den Aktien. Da gerade das Investmentbanking deutlich anzog, konnten auch die Deutsche-Bank-Papiere profitieren. Für die in zwei Wochen anstehenden Zahlen ist das ein positives Signal.
Der Markt spricht vom Trump-Effekt: Im vierten Quartal nach der Präsidentschaftswahl in den USA schaltete der Anleihehandel noch einen Gang höher. Die Zuversicht vieler Unternehmen, gestützt durch die Zinssenkungen der Fed, nahm zu, und es wurden erheblich mehr Schuldverschreibungen begeben. Die involvierten Finanzinstitute verdienten daran kräftig mit.
Gestern präsentierten JPMorgan, Goldman Sachs, aber auch Citigroup und Wells Fargo starke Zahlen für das abgelaufene Quartal. Dabei fällt auf, dass es insbesondere im Investmentbanking wie geschmiert lief. Goldman Sachs und JPMorgan meldeten sogar neue Rekordjahre. Das macht Mut, dass auch die Deutsche Bank im vierten Quartal gut verdient hat.
Die Investmentbanking-Sparte der Frankfurter ist kleiner als die der US-Konkurrenz; 2018 wurde der Aktienhandel aufgegeben. Im Anleihehandel ist man jedoch führend in Europa. Für das vierte Quartal rechnet die Analystengemeinde mit Erträgen von 1,74 Milliarden Euro nach 1,51 Milliarden Euro im Vorjahresquartal. Im Segment Kapitalmarktberatung und Emission wird ein Anstieg von 305 Millionen Euro auf 456 Millionen Euro erwartet.
Allerdings könnten die Analystenschätzungen zu gering sein, nachdem die US-Banken reihenweise die Prognosen übertrafen. Damit könnte nicht nur die Entwicklung im Investmentbanking der Deutschen Bank unterschätzt worden sein, sondern auch das Ertrags- und Gewinnwachstum insgesamt. Der Umsatz soll sich nach 6,66 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum auf 7,13 Milliarden Euro belaufen. Der Nettogewinn wird demnach bei 751 Millionen Euro erwartet. Im vierten Quartal 2024 waren es noch 1,40 Milliarden Euro.
Gestern schaffte die Aktie endgültig den kräftigen Ausbruch über den Widerstand bei 17,15 Euro. Die Reaktion auf die Quartalszahlen der US-Wettbewerber fiel mit einem Kursplus von mehr als drei Prozent stark aus. Die Chancen stehen nicht schlecht, dass die Frankfurter am 1. Februar mit ihren Zahlen für das vierte Quartal und das Gesamtjahr 2024 ebenfalls überzeugen können. Anleger können noch zugreifen.