SoftBank hat im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2023/24 einen überraschenden Nettoverlust von 369,2 Milliarden Yen (2,4 Milliarden Dollar) verbucht. Analysten hatten hingegen mit einem Gewinn von 298,5 Milliarden Yen gerechnet. Hauptverantwortlich für das Minus sind die Verluste im Vision Fund, dem milliardenschweren Investmentarm des japanischen Tech-Konzerns.
Der Vision Fund meldete für das vergangene Quartal ein Minus von 352,7 Milliarden Yen, nachdem er in den beiden vorangegangenen Quartalen noch Gewinne erzielt hatte. Zusätzlich enttäuschte der Konzern mit einem Umsatz von 1,83 Billionen Yen, der leicht unter den Erwartungen von 1,84 Billionen Yen lag. Besonders die Beteiligungen an Coupang und weiteren privaten Unternehmen verloren an Wert: Die öffentlichen Portfolio-Unternehmen von Vision Fund 1 verzeichneten einen Rückgang von zwei Prozent, während der Wert der privaten Investments um drei Prozent sank. Auch der Vision Fund 2 musste Abschreibungen hinnehmen – hier fiel der Fair Value um knapp vier Prozent im Vergleich zum Vorquartal. Mit T-Mobile US wurden aber deutliche Kursgewinne verzeichnet. Hier liegt SoftBank 100 Prozent vorne. In einer ersten Reaktion ging es für die Aktie um knapp ein Prozent nach oben.
Dieser Anstieg ist auf die Ankündigung von SoftBanks Gründer Masayoshi Son zurückzuführen, verstärkt in den Bereich KI zu investieren. Geplante Großinvestitionen, darunter bis zu 40 Milliarden Dollar in OpenAI, den Entwickler von ChatGPT, sowie 15 Milliarden Dollar in das Stargate-Projekt mit Oracle, signalisieren eine strategische Neuausrichtung hin zu zukunftsträchtigen Technologien.
Auf Sicht der ersten neun Monate liegt Softbank zudem beim Umsatz immer noch sechs und beim Gewinn knapp 40 Prozent höher als im Vergleichszeitraum.
Trotz der enttäuschenden Quartalszahlen zeigt sich die SoftBank-Aktie weiterhin stabil. Im vergangenen Jahr hat sie um 45 Prozent zugelegt, gestützt durch die steigende Bewertung des Chip-Designers Arm, an dem SoftBank die Mehrheit hält. Seit Jahresbeginn liegt die Aktie gut sieben Prozent vorne.
SoftBank bleibt eine visionäre Firma, in der enorm viel KI-Fantasie steckt. Einzelne schwächere Quartale ändern daran nichts. DER AKTIONÄR setzt daher in seinem Echtgeld-Depot auf weiter steigende Kurse.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Aktien der Softbank befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.