Robinhood macht erneut Schlagzeilen: Seit dieser Woche können auch Nutzer in Spanien die Dienstleistungen des US-Neobrokers für Handel, Staking und Investitionen in Kryptowährungen nutzen. Diese Expansion ist Teil eines größeren Plans des Unternehmens, seine Präsenz in Europa auszubauen. Gleichzeitig bläst Robinhood damit erneut zum Angriff auf Coinbase und andere Rivalen.
Bereits im vergangenen Jahr hatte die in den USA ansässige Handelsplattform angekündigt, ihre Dienstleistungen auf die Europäische Union, Großbritannien und Asien auszuweiten. Johann Kerbrat, Geschäftsführer der Kryptoeinheit von Robinhood, bezeichnete die EU als „so groß wie die USA“, was den adressierbaren Markt angehe.
Robinhood wagte bereits Ende 2023 den Sprung nach Europa und startete seine kommissionsfreie Handelsplattform. Allerdings mussten die Nutzer zunächst Einschränkungen in Kauf nehmen: Der volle Funktionsumfang, wie die Auszahlung von Token, wurde erst einige Monate später freigeschaltet. Im März 2024 folgte dann der offizielle Start des Brokerage-Geschäfts in Großbritannien. In der Zwischenzeit hat Robinhood „lokalisierte Versionen“ seiner App in Ländern wie Italien, Polen und Litauen eingeführt, um den Bedürfnissen der jeweiligen Märkte besser gerecht zu werden.
Coinbase und Kraken im Visier
Robinhood ist nicht das einzige US-Unternehmen, das auf den europäischen Markt drängt. Auch Konkurrenten wie Coinbase und Kraken haben ihre Expansion in die EU verstärkt, um von den einheitlichen Regeln der MiCA-Verordnung zu profitieren, die seit Dezember in Kraft ist. Diese bietet nicht nur einen harmonisierten Rechtsrahmen, sondern stärkt auch den Verbraucherschutz.
Interessant ist dabei, dass die Analysten von Bernstein Robinhood als „konservativere Plattform“ einstufen, da das Unternehmen bei der Einführung neuer Token oder Funktionen traditionell zurückhaltender ist. Unter einer kryptofreundlichen Regierung wie der von Donald Trump könnten Plattformen wie Robinhood jedoch erheblich profitieren, so die Analysten. Bernstein prognostiziert für diesen Fall einen deutlichen Umsatzsprung und untermauert damit die These des AKTIONÄR, dass Robinhood gut positioniert ist, um von einer kryptofreundlichen Regulierung zu profitieren.
Die europäische Expansion dürfte sich für Robinhood, aber auch für Coinbase langfristig auszahlen. Beide Aktien sind laufende Empfehlungen des AKTIONÄR und liegen bereits 93,3 beziehungsweise 42,9 Prozent im Plus. Investierte Anleger bleiben an Bord.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Aktien der Robinhood befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Aktien der Coinbase befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.