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Bernd Förtsch: Es ist Krieg!

Bernd Förtsch: Es ist Krieg!
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Bernd Förtsch 30.01.2025 Bernd Förtsch

Nach der Vorstellung der chinesischen DeepSeek-KI brachen die Aktien der „westlichen“ Counterparts auf breiter Front ein. Wie ist das zu bewerten und wie sollten Anleger sich verhalten?

DeepSeek. Eine KI-Plattform. Ein bis vor Kurzem noch vollkommen unbekanntes Unternehmen. Gegründet im Jahr 2023. Von einem chinesischen Hedgefonds-Manager. Stellte am 20. Januar 2025 ihr neuestes Modell R1 nicht nur vor, sondern auch als Open-Source-Software ins Netz.

Im Netz verbreitete sich wie ein Lauffeuer: DeepSeek ist den aktuell bekannten KI-Modellen von Google, Meta und OpenAI stellenweise ebenbürtig oder sogar überlegen. Und: Mit (nach eigenen Angaben) 5,6 Millionen Dollar sollen die Entwicklungs- und Trainingskosten nur einen Bruchteil der Summen ihrer westlichen Konkurrenz ausmachen. GPT4 von OpenAI soll rund 80 Millionen gekostet haben. Machen wir es kurz: Ich habe Zweifel!

Was dann folgte, ist vollkommen logisch: KI- und Energie-Werte brachen brutal ein. Ob Nvidia, ob Broadcom, Vistra oder ASML – die Überflieger der schon lange andauernden KI-Rally verloren zweistellig. Auch die deutsche Siemens Energy verlor rund 20 Prozent. Zum Zeitpunkt der Börseneröffnung in New York verlor Nvidia Marktkapitalisierung im Wert von 465 Milliarden US-Dollar, das ist der größte derartige Verlust, den es jemals gab. Lassen Sie sich das einmal auf der Zunge zergehen: 465.000 Millionen US-Dollar!

Beginnen wir mit der Korrektur. Die war überfällig. Märkte müssen ab und zu einmal ein- und ausatmen. Dass diese Korrektur kommen würde, war klar – nur nicht wann und auf welchem Niveau. Aber zehn Prozent hin oder her spielen dann im Nachhinein auch keine Rolle.

Kommen wir zu den Zweifeln. Ich bin kein Ingenieur und kein Programmierer. Von daher kann ich die vorgestellten Daten technisch nicht beurteilen. Aber glaube ich kritiklos alles, was mir erzählt wird? Die Geschichte von der Discount-KI, die mit eigens abgespeckten Nvidia-Chips besser ist als alles, was aktuell auf dem Markt ist? Und dazu noch wenig bis keine Energie benötigt? Sicher nicht.

Denke ich, dass die gesamte Erfahrung, die der KI-Komplex in den USA in den letzten Jahren gesammelt hat, auf einmal über Nacht wertlos ist? Auch nicht. Wird die vorgestellte Stargate-Initiative etwas bewegen? Mit großer Sicherheit. Was sollten Anleger tun? Zunächst einmal nicht jede Geschichte ungeprüft glauben und panisch werden. Wer die Aktien hat, der muss sie ganz bestimmt nicht jetzt verkaufen. Und wer sie nicht hat, der kann so langsam über einen Einstieg nachdenken.

Kampf um die Vorherrschaft bei KI

Machen wir uns nichts vor. Auch China hat längst erkannt, dass KI die Zukunft ist. Und dass die USA auf diesem Gebiet der Feind sind. Dessen Nervenzentrum die Börse ist. Die Volksrepublik und ihre Unternehmen haben endlose Ressourcen und die Möglichkeit, mit Unmengen aller Arten von Daten zu arbeiten. Ich bin mir nicht einmal sicher, ob es für „Datenschutz“ ein chinesisches Wort gibt. Somit sehe ich DeepSeek und ähnliche Projekte ganz klar als ernsthafte Konkurrenten im Wettrennen um die KI-Krone. Deswegen die US-Papiere nun in Bausch und Bogen abzuschreiben, halte ich aber für einen Fehler. Ein fast schon amüsanter Teil der Geschichte ist die Tatsache, dass Lian Wenfeng, das ist der Gründer von DeepSeek, einen Hedgefonds betreibt. Der auch an fallenden Kursen Geld verdienen kann. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt ... Ich gehe davon aus, dass die SEC hier bereits ermittelt. Denn realistisch betrachtet muss die Vorstellung von DeepSeek R1 als Kriegserklärung verstanden werden.

Ich würde die aktuelle Situation als nicht die schlechteste Nachkauf- oder Einstiegschance bei Nvidia und Co sehen und ernsthaft darüber nachdenken, hier einen Fuß in die Tür zu stellen. Gutes Gelingen!

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