Die Aktie des SDAX-Wertes Nagarro verzeichnet am Donnerstag wilde Ausschläge. Diese kamen dadurch zustande, dass der IT-Dienstleister darauf verzichtete, übernommen zu werden, und somit weiterhin an der Börse gelistet bleibt. Zum anderen kamen Pläne für eine nachhaltige Dividende, Aktienrückkäufe sowie eine Kaufempfehlung gut am Markt an.
Das Ende der Gespräche um eine mögliche Privatisierung sei keine wirkliche Überraschung, schrieben die Experten der Investmentbank Oddo BHF. Sie hätten schon bei Bekanntwerden der Pläne darauf hingewiesen, dass der IT-Dienstleister nicht wirklich ins Private-Equity-Profil eines möglichen Käufers passe.
Die soliden Ziele für 2025 dürften die Anleger beruhigen und die Bewertung biete viel Spielraum, hieß es weiter. Ihr bisheriges Votum "Neutral" drehten die Experten bei einem Kursziel von weiterhin 107 Euro auf "Outperform".
Nagarro will statt einer Privatisierung nun in den kommenden Jahren Aktien zurückkaufen und nachhaltig Dividenden zahlen. Am Markt wurde bislang offenbar kaum mit der Zahlung von Dividenden gerechnet.
Aus operativer Sicht hatten die Analysten von Warburg Research bereits am Vortag angemerkt, dass die Ausgabebudgets von Unternehmen für IT eine Talsohle gefunden haben dürften. Steigende Ausgaben im Laufe des Jahres sollten folglich für Wachstum sorgen. Nach der Wahlentscheidung in den USA dürften Unternehmen aufgeschobene IT-Projekte nun verstärkt umsetzen
Die Pläne von Nagarro klingen gleichermaßen vielversprechend wie ambitioniert. Ob der Konzern diese erfolgreich umsetzen kann, bleibt abzuwarten. Da die Aktie vorerst an der 50-Tage-Linie gescheitert ist und damit kein frisches Kaufsignal erzeugen konnte, drängt sich ein Einstieg zum aktuellen Zeitpunkt nicht auf. Der Titel bleibt auf der Watchlist, bis ein Ausbruch gelingt.
Enthält Material von dpa-AFX