Die TUI-Aktie sorgt bei Anlegern derzeit für gemischte Gefühle – besonders im Vergleich zur Performance des DAX. Während der MDAX-Wert in diesem Jahr bisher ein Minus von sieben Prozent verzeichnet, zeigt sich der deutsche Leitindex mit einem identischen Wert im Plus. Aktuell gibt es sowohl belastende als auch ermutigende Nachrichten für den Tourismuskonzern.
Zunächst die weniger erfreuliche News: Bei den Tarifverhandlungen von TUIfly herrscht Stillstand. Die Gewerkschaft ver.di lehnt das Angebot der Airline – jährliche Gehaltssteigerungen von 2,33 Prozent über 36 Monate – als unzureichend ab. Stattdessen fordert ver.di 17 Prozent mehr Gehalt, mindestens 500 Euro monatlich bei einjähriger Laufzeit, sowie die Rücknahme von Verschlechterungen aus der Krisenvereinbarung von 2021. Erste Warnstreiks ab Februar stehen im Raum. TUIfly hingegen betont, ein ausgewogenes Paket zu verfolgen, das die Leistungen der Beschäftigten würdigt und zugleich die Wettbewerbsfähigkeit wahrt. Die Verhandlungen, die seit Dezember 2024 laufen, werden Mitte Februar fortgesetzt.
Trotz dieser Herausforderungen gibt es auch Lichtblicke: Die Deutschen bleiben ihrer Reiselust treu. Drei Viertel der Bevölkerung planen 2025 eine oder mehrere Urlaubsreisen – ein deutlicher Anstieg um neun Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr. Die wirtschaftliche Unsicherheit scheint die Reisepläne kaum zu bremsen. Vielmehr wird Reisen, nach Lebensmitteln, weiterhin als eine der höchsten Konsumprioritäten eingestuft. Für 2025 werden insgesamt 72 Millionen Urlaubsreisen erwartet, womit das Vor-Pandemie-Niveau erstmals übertroffen würde.
Die TUI-Aktie, die am Donnerstag erneut im Minus notiert, bleibt trotz kurzfristiger Herausforderungen wie den laufenden Tarifverhandlungen bei TUIfly ein attraktives Investment mit einem guten Chance-Risiko-Verhältnis. Mit einem 2025er-KGV von 6 ist die Bewertung günstig und signalisiert erhebliches Aufwärtspotenzial, insbesondere wenn die Reisenachfrage weiterhin so hoch bleibt. Wer investiert ist, bleibt daher weiterhin dabei. Etwaige Neueinsteiger warten hingegen besser auf ein frisches charttechnisches Signal.