Was für ein verrückter Börsen-Tag! Der Nasdaq 100 gibt mehr als 3 Prozent nach. Die Nvidia-Aktie bricht ein. Und ausgerechnet die Apple-Aktie ist einer der wenigen Lichtblicke am heutigen Handelstag. Der Big-Tech-Konzern steht mit einem Tageskursplus von 3,4 Prozent sogar an der Spitze der Nasdaq-100-Mitglieder. Wie kann das sein?
Zur Erinnerung: Während fast alle Big-Tech-Aktien einen Lauf hatten, lief es zumindest in den letzten Wochen für Apple ziemlich schlecht. Apple war zeitweise seit Jahresbeginn sogar unter den schlechtesten Werten im Nasdaq 100, was die Kursentwicklung betrifft.
Seit vergangener Woche gehört die rote Laterne aber Electronic Arts, nachdem der Gaming-Riese seine Prognose gekappt hatte. Auf dem vorletzten Platz: On Semiconductor mit minus 13,8 Prozent.
Auf den Plätzen dahinter folgen nun in der Performance-Betrachtung Broadcom (minus 12,7 Prozent) und Nvidia (minus 10,4 Prozent) statt Apple (minus 8,1 Prozent).
Diese Verschiebung hat vor allem mit dem heutigen Handelstag zu tun. Die Kurse von Broadcom und Nvidia brechen heute prozentual zweistellig ein. Ausgelöst wurde diese krasse Korrektur durch die DeepSeek-Panik (siehe weiterführende Beiträge am Artikel-Ende).
Darum liegt Apple im Plus
Apple stemmt sich heute gegen den allgemeinen Abverkauf bei Tech-Aktien. Eine Gegenbewegung nach dem Verkaufsdruck in den vergangenen Handelswochen war überfällig. Möglicherweise wechseln gerade einige Trader ihr Pferd, nachdem das Momentum bei Nvidia und Co plötzlich völlig in die falsche Richtung deutet.
Fundamental lässt sich die Entwicklung ebenfalls begründen. Anders als andere Tech-Giganten hat sich Apple mit Investments in KI vergleichsweise zurückgehalten. Das wurde zuletzt von einigen Marktbeobachtern kritisiert. Heute zahlt es sich aber wohl aus, weil es gerade Bedenken gibt, dass die KI- und Datencenter-Budgets von Amazon, Meta, Microsoft und Alphabet angesichts der mutmaßlich effizienteren Konkurrenz aus China überdimensioniert sein könnten. Apple setzt hingegen auf KI-Programme, die direkt auf Endgeräten laufen sollen.
DeepSeeks R1-Modell (ein ChatGPT-Rivale) soll in kleineren Varianten KI-Parametergrößen von 1,5 bis 70 Milliarden aufweisen. Apples iPhones können bereits um die 3 Milliarden Parameter ausführen.
Der etwas andere KI-Ansatz von Apple dürfte ein Grund dafür sein, dass die Aktie heute mitten im DeepSeek-Ausverkauf sogar profitiert. DER AKTIONÄR hat in seiner aktuellen Ausgabe gerade erst seine Einstufung der Apple-Aktie als Basisinvestment bestätigt.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple.
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple.