Nach stärker als erwartet ausgefallenen US-Wirtschaftsdaten aus der Vorwoche sehen Marktbeobachter nun weitere Zinssenkungen durch die Fed in Gefahr. Anleiherenditen und der Dollar ziehen seither an, Risikoassets werden dagegen verkauft. Das wiederum sorgt zu Wochenbeginn auch am Kryptomarkt für weitere Verluste.
Die kumulierte Marktkapitalisierung aller Coins und Token sinkt am späten Montagnachmittag auf 24-Stunden-Sicht um fast vier Prozent auf 3,19 Billionen Dollar. Der Bitcoin schlägt sich mit einem Minus von drei Prozent auf rund 91.800 Dollar noch vergleichsweise solide. Nach Daten von coinmarketcap.com ist er im Tagesverlauf aber kurzzeitig sogar unter die 90.000er-Marke und damit auf den tiefsten Stand seit Mitte November gefallen.
Auf 7-Tage-Sicht hat die digitale Leitwährung damit nun gut zehn Prozent verloren. Einige große Altcoins wie Solana (-19,8 Prozent), Ethereum (-18,7 Prozent) oder TRON (-17,7 Prozent) sind in diesem Zeitraum noch deutlich stärker unter die Räder gekommen.
Marktbeobachter machen für die Korrektur am Kryptomarkt vor allem die stärker als erwartet ausgefallenen US-Konjunkturdaten aus der Vorwoche verantwortlich. Einige Analysten erwarten, dass die US-Notenbank Fed im Jahresverlauf nun weniger oder gar keine Zinssenkungen beschließen wird. Das wiederum hat den US-Dollar sowie die Anleiherenditen in die Höhe getrieben und die Märkte in den Risk-off-Modus geschickt.
Das trifft auch den Bitcoin. Wenn dieser wie eine Währung behandelt wird, müsse man jedoch auch akzeptieren, wenn er sich wie eine verhält, gab James Davies, CEO der Krypto-Handelsplattform Crypto Valley Exchange, gegenüber CNBC zu bedenken. „Der US-Dollar ist stärker geworden und alles andere, einschließlich Bitcoin, ist nun schwächer, wenn man es in Dollar misst.“
Rücksetzer mit Ansage
Nach der Rekordjagd des Bitcoin zum Ende des Vorjahres gab es zuletzt vermehrt Stimmen, die vor erhöhter Volatilität bis hin zu einer Korrektur im ersten Quartal gewarnt haben. Mittel- und langfristig sind viele Experten aber nach wie vor ungebrochen bullish. So hat etwa der Vermögensverwalter Wave Digital Assets für das laufende Jahr kürzlich ein Kursziel von 200.000 Dollar ausgegeben (DER AKTIONÄR berichtete).
Und auch der Stimmung unter den Marktteilnehmern tun die teils deutlichen Kursabschläge der letzten Tage keinen Abbruch, im Gegenteil: Der Fear & Greed Index für den Kryptomarkt steht am Montag bei 61 Zählern und signalisiert damit immer noch „Gier“.
DER AKTIONÄR rät langfristig orientierten Anlegern, sich von den gegenwärtigen Turbulenzen nicht aus der Ruhe bringen zu lassen. Die Aussichten für den weiteren Jahresverlauf sind unverändert positiv, die Chancen auf eine baldige Fortsetzung der Rekordjagd stehen somit gut. Mutige nutzen den Rücksetzer zum (Nach-) Kauf.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bitcoin, Ethereum.
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bitcoin, Ethereum.