Der Goldpreis kennt derzeit nur eine Richtung: steil nach oben. Mittlerweile hat die Notierung die Marke von 2.900 Dollar hinter sich gelassen. 3.000 Dollar scheinen nun zum Greifen nah zu sein. Es scheint vor allem die Politik von Donald Trump und deren Auswirkung zu sein, die den Goldpreis nach oben treibt. Dazu passen auch die Berichte, wonach tonnenweise Gold von London nach New York verlagert wird.
Nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg wurden seit der Wahl von Donald Trump zum Präsidenten der USA rund 400 Tonnen Gold von London abgezogen und nach New York geliefert. Um zu verstehen, warum dies geschieht, muss man sich vor Augen führen, dass die beiden großen Handelsplätze eigentlich getrennt voneinander funktionieren. Das Gros des Goldes lagert in London, die meisten Terminkontrakte werden aber in New York getätigt. Nun werden diese Kontrakte normalerweise in Dollar abgerechnet, in der Regel haben Anleger aber auch die Wahl, am Ende Auslieferung zu beantragen. In diesem Fall muss das Gold aus einem Kontrakt tatsächlich geliefert werden. Aus Angst davor, dass Auslieferungen zunehmen, weil die Zoll-Politik Trumps die Inflation anheizen könnte, wird nun das Gold von London nach New York verlagert.
Dazu kommt: Trump ist Trump. Er hat bereits Zölle gegen die Europäische Union angedroht. Ob in diesem Fall Großbritannien ausgenommen wäre, vermag aktuell niemand zu sehen. Im Fall von Universalzöllen könnte dann auch Gold unter diese Regelung fallen. Und das könnte manchen Spekulanten in den USA teuer zu stehen kommen, wenn er das Gold dann erst aus London importieren und darauf auch einen Zoll zahlen müsste.
Für London hat das weitreichende Folgen: Zwar lagert noch jede Menge Gold in den Tresoren Londons, doch dieses Gold ist zum größten Teil nicht für die Auslieferung verfügbar, weil es Zentralbanken oder ETFs gehört, oder andere Rechte auf dem Gold liegen. Damit wird das Gold, das zur Auslieferung bereitsteht, in London knapp. Die Auslieferzeiten verlängern sich auf bis zu zwei Monate. Damit steht theoretisch der Londoner Markt als funktionierender Goldmarkt auf der Kippe. Die London Bullion Market Association hat zwar versucht, den Markt zu beruhigen und beteuerte, die Liquidität sei nach wie vor hoch. Doch die Auslieferzeiten scheinen gegen diese These zu sprechen. Auch der Spread zwischen dem Preis in London und dem Preis in New York vergrößert sich.
Das könnte aber auch einen anderen Grund haben: Die Verlagerung von tonnenweise Gold von London über den Atlantik ist versicherungstechnisch nicht gar so einfach. Zunächst muss jemand gefunden werden, der solche Mengen für den Transport versichert. Und eine solche Versicherung wäre sicherlich nicht günstig. Damit ist das Gold in New York schlicht und ergreifend teurer als in London.
Die Theorie von den Zöllen hat aber ebenfalls einen Haken: Es gibt US-Bundesstaaten wie Utah oder auch Wyoming, die in den vergangenen Jahren Gold als Währung anerkannt haben. Damit ist Gold in Teilen der USA quasi dem Dollar gleichgestellt – auch wenn es Ausnahmen gibt, die die Annahmeverpflichtung von Gold betreffen. Würde Trump also Zölle auf Gold erheben, dann würde er de facto Zölle auf eine Währung erheben. Ob dies rechtlich möglich und durchsetzbar ist, darf bezweifelt werden. Aber klar ist auch: Bis zu einer rechtlichen Klärung würde die Verunsicherung groß sein.
Die Verlagerung von London nach New York ist in Gange. Aber ganz so einfach, wie teilweise dargestellt, ist das Ganze nicht. Alleine die Versicherung für einen solchen Transport macht das Gold in New York teurer. Dazu dürfte die Zolltheorie noch einer Realitätsprüfung unterzogen werden.
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Dass Gold und nicht etwas Silber aktuell steigt, könnte aber noch eine andere Erklärung haben: Trump hat China quasi den Handelskrieg erklärt. Das könnte China dazu bringen, die Währungsreserven weiter in Richtung Gold zu diversifizieren. Nicht umsonst haben die Goldkäufe von China im November vergangenen Jahres wieder eingesetzt – in dem Monat also, in dem Donald Trump zum US-Präsidenten gewählt worden ist.
Der Goldpreis befindet sich auf Rekordhoch. Die Akien einiger Goldproduzenten, wie zum Beispiel New Gold oder K92 Mining haben mittlerweile neue Hochs erreicht. Und obwohl Silber noch nicht mithalten kann, springen die Silberaktien ebenfalls an. Das Wachstumsdepot bei Goldfolio hat seit Jahresanfang über 16 Prozent an Wert gewonnen. Und wenn man sich die Charts der Einzelunternehmen ansieht, dann dürfte das erst der Anfang sein. Ein Ausbruch des Silberpreises würde das Depot sicherlich noch stärker beflügeln. Noch ist es nicht zu spät, einzusteigen. Testen Sie drei Monate Goldfolio. Alle Details: www.goldfolio.de.