Gestern ging es an den Märkten auf breiter Basis nach unten. Denn die Ankündigungen von US-Zöllen auf Waren aus Mexiko, China und Kanada schürten wieder die Sorgen vor einem Handelskrieg, der die gesamte Weltwirtschaft stark belasten würde. Dementsprechend sank auch der Aktienkurs des global agierenden Logistikriesen DHL Group, der unter einer lahmenden Konjunktur leiden würde.
Im weiteren Tagesverlauf konnte der DAX-Titel die anfänglichen Kursverluste wieder verringern. Der Bonner Logistikkonzern reagierte indes relativ gelassen auf die vom US-Präsidenten Donald Trump verhängten neuen Einfuhrzölle. So erklärte das Unternehmen zum einen, man werde den Kunden helfen, die Auswirkungen der neuen Regelungen im Handel mit US-Firmen zu verstehen. Schließlich habe der Konzern lange Erfahrung damit, mit politischen Entscheidungen sowie sich ändernden Marktbedingungen umzugehen. Zum anderen betonte die DHL Group, dass man den freien Welthandel als zentrales Element für das wirtschaftliche Wachstum halte. Durch die Einführung von Zöllen würden hingegen die Lieferketten komplexer. Die DHL Group teilte zudem mit, dass der Welthandel sich in der Vergangenheit bereits mehrfach als robust erwiesen habe und etwa Krisen beispielsweise den Brexit oder die Corona-Pandemie überstanden habe. "Auch wenn sich die USA weiter isolieren sollten: Der Welthandel hängt nicht allein an den USA", betonte das Unternehmen.
Immerhin: Gestern hatte Trump erklärt, dass er nach Telefongesprächen mit der mexikanischen Präsidentin Claudia Sheinbaum sowie dem kanadischen Präsident Justin Trudeau die zunächst für Montag angekündigten Importzölle nun vorerst um einen Monat aufgeschoben werden. Allerdings hat China nun selbst mit Zöllen auf US-Importe von Flüssiggas oder auch Kohle reagiert. Ein erneuter Handelskrieg zwischen China und den USA wird also wieder wahrscheinlicher.
Die Aussagen der DHL Group sind natürlich korrekt. Grund zur Panik besteht nicht. Dennoch bleiben die Sorgen vor einem Handelskrieg bestehen. Wer auf eine Erholung der günstig bewerteten Aktien des Bonner Logistikriesen spekuliert, sollte die Position weiterhin mit einem Stoppkurs bei 31,00 Euro nach unten absichern.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: DHL Group.