Für die US-Investmentbank Goldman Sachs ist die Sache klar: Die Anteilscheine des Chemikalienhändlers Brenntag notieren derzeit weit unter ihrem fairen Wert. Dieser liegt nach Ansicht der Analystin Suhasini Varanasi nach wie vor bei 92,00 Euro. Daraus würde sich ausgehend vom gestrigen Schlusskurs Aufwärtspotenzial in Höhe von 33 Prozent errechnen.
Sie widmete sich in ihrem heute veröffentlichten Kommentar dem anhaltenden Bewertungsrückstand der DAX-Titel gegenüber den Anteilscheinen der Wettbewerber. Varanasi beziffert den inneren Wert sogar auf 104 bis sogar 173 Euro je Aktie. Sie räumt aber ein, dass die Bewertungsfantasie aus einer möglichen Abspaltung voraussetzt, dass Brenntag im Bereich Specialties mit IMCD und Azelis weiterhin ähnlich hohes Wachstum und Gewinne erwirtschaftet.
Bereits in der abgelaufenen Handelswoche hatte sich die Privatbank Berenberg ebenfalls zuversichtlich für die weitere Kursentwicklung bei Brenntag gezeigt, ist aber nicht ganz so optimistisch gestimmt wie Goldman Sachs. So hat deren Analyst Carl Raynsford in seiner am vergangenen Montag veröffentlichten Studie den fairen Wert der Aktie auf 76,00 Euro beziffert. Sein Anlagevotum lautet dementsprechend unverändert "Buy". Er betonte, dass ihn die jüngsten Gespräche mit dem DAX-Konzern im Hinblick auf die Geschäftsentwicklung im laufenden Jahr relativ positiv gestimmt haben. Seine Prognose für den operativen Gewinn 2025 liegt auch deshalb leicht über den durchschnittlichen Analystenschätzungen. Raynsford führt dies auf möglichen Rückenwind durch Währungseffekte und auf die angekündigten Zukäufe zurück. Darüber hinaus dürfte das organische Wachstum des DAX-Konzerns dazu beitragen, dass seine relativ optimistische Prognose eintritt.
Nach einem sehr schwachen Jahr 2024 stehen die Chancen relativ gut, dass sich Brenntag im neuen Börsenjahr wieder erholen kann. Die Anteilscheine des Chemikalienhändlers sind derzeit günstig bewertet und die Bildung eines nachhaltigen Bodens machte zuletzt weiter Fortschritte. Mutige können nun abgesichert mit einem Stoppkurs bei 52,00 Euro darauf setzen, dass dem DAX-Titel 2025 das Comeback gelingt.
Enthält Material von dpa-AFX