Das drohende TikTok-Aus in den USA könnte nur von kurzer Dauer sein. Der künftige Präsident Donald Trump will laut Insiderquellen einen Deal für die zum chinesischen Konzern ByteDance gehörende App aushandeln. An diesem Sonntag dürften bei dem Meta-Rivalen jedoch trotzdem die Lichter ausgehen.
So plane Trump, der App per Dekret einen Aufschub von 60 bis 90 Tagen zu gewähren. Da die Frist für den Eigentümerwechsel Sonntag abläuft, dürfte die App an diesem Tag jedoch nicht erreichbar sein. Nach US-Gesetz soll die App dann aus den App-Stores verschwinden und den Zugang zur Infrastruktur verlieren. Laut The Information erwägt TikTok, den Dienst am Sonntag selbst abzuschalten.
Ist das nun gar nicht mehr nötig? „Amerikaner sollten sich nicht darauf einstellen, dass Tiktok am Sonntag plötzlich verboten wird", sagte ein anonym gebliebener Regierungsvertreter dem TV-Sender NBC.
Die Hintergründe
TikTok wird parteiübergreifend als Sicherheitsrisiko eingestuft, da die App dem chinesischen Konzern ByteDance gehört. Trump hatte bereits in seiner ersten Amtszeit versucht, TikTok per Verbot zu einem Verkauf zu zwingen, scheiterte aber vor Gericht. Unter Biden wurde schließlich ein Gesetz verabschiedet, das ByteDance binnen 270 Tagen zur Trennung von TikTok zwingt.
Doch nun zeigt sich Trump als Unterstützer der App. Er sieht darin ein wichtiges Werkzeug, um junge Wähler zu erreichen und glaubt, einen Deal zu finden, um TikTok für die rund 170 Millionen US-Nutzer zu retten und die Sicherheitsbedenken auszuräumen. Trumps Berater prüfen nun, wie ein längerer Aufschub rechtlich möglich wäre. Trump, der sich als Verhandlungsexperte sieht, glaubt, einen Deal zu finden, um TikTok für die rund 170 Millionen US-Nutzer zu retten. „Wir werden Maßnahmen ergreifen, die dafür sorgen, dass Tiktok nicht ausgeht", sagte Trumps künftiger Nationaler Sicherheitsberater Mike Waltz dem Fernsehsender Fox News.
Biden könnte TikTok vor seinem Amtsende noch eine dreimonatige Frist gewähren – allerdings nur, wenn konkrete Verkaufsverhandlungen stattfinden. Das ist derzeit nicht der Fall, da sich Tiktok und Bytedance bisher weigerten, überhaupt über eine Trennung zu sprechen.
Aufgrund des bestehenden Gesetzes sind Trump dennoch in vielerlei Hinsicht die Hände gebunden. Sollte TikTok in den USA also dennoch gesperrt werden, würde Meta deutlich profitieren, wenn der Hauptkonkurrent ausgeschaltet wäre. Die Meta-Aktie hat seit Empfehlung in Ausgabe 19/23 bereits 174 Prozent zugelegt und bleibt ein Kauf.