Der Höhenflug geht weiter: Investitionspläne der neuen US-Regierung haben den DAX erstmals über 21.300 Punkte getrieben. Damit erklomm der deutsche Leitindex zum fünften Mal in sechs Handelstagen eine Rekordmarke. Am Ende stand ein Plus von 1,01 Prozent auf 21.254,27 Punkte zu Buche. Im noch jungen Aktienjahr 2025 hat der Index nun schon nahezu sieben Prozent gewonnen.
In der zweiten deutschen Börsenreihe blieb zur Wochenmitte der MDAX mit plus 0,32 Prozent auf 26.055,92 Punkte hinter dem DAX zurück. Der ChatGPT-Entwickler OpenAI und große Technologie-Partner wollen 500 Milliarden US-Dollar in neue Rechenzentren für Künstliche Intelligenz (KI) stecken. Zunächst sollen 100 Milliarden Dollar in ein Gemeinschaftsunternehmen mit dem Namen Stargate investiert werden. Präsident Donald Trump gab das Projekt im Weißen Haus bekannt.
"Stargate hat das Potenzial, die Wettbewerbsfähigkeit der USA bei KI zu sichern", sagte Axel Brosey, Fondsmanager beim Vermögensverwalter Laiqon. Dies sei auch ein wichtiger Faktor im Wettbewerb mit China. Die Trump-Regierung setze damit gleich zu Beginn ihrer Amtszeit neue Maßstäbe.
Ein Profiteur der Milliardeninvestitionen in Infrastruktur der USA könnte hierzulande der Elektro- und Energietechnikkonzern Siemens Energy sein. Dessen Aktien schnellten als größter Gewinner im Dax auf ein Rekordhoch und schlossen 6,5 Prozent höher.
Noch kompensierten die Ankündigungen milliardenschwerer Investitionen in das Zukunftsthema Künstliche Intelligenz Trumps gleichzeitige Androhungen von Strafzöllen gegen fast den kompletten Rest der Welt, schrieb Marktexperte Jürgen Molnar vom Broker Robomarkets. In den Kursgewinnen spiegele sich die Hoffnung wider, "dass am Ende alles nicht so schlimm kommt wie befürchtet".
Auf Rang zwei im DAX lagen Adidas mit einem Zuwachs von sechs Prozent. Analysten fanden lobende Worte für die am Vorabend veröffentlichten Eckdaten des Sportartikel- und Lifestyle-Konzerns zum Schlussquartal.
Aussagen eines Analysehauses über Kali-Produktionskürzungen des Konzerns Belaruskali/BPC trieben die Kurse von Kali-Herstellern in die Höhe. Hierzulande gewannen im MDAX die Papiere von K+S stattliche 5,7 Prozent.
Schlecht kamen dagegen die Eckdaten von Schaeffler an: Der Autozulieferer und Industriekonzern verfehlte die Erwartungen. Der Kurs fiel auf den tiefsten Stand seiner Börsenhistorie, zum Handelsschluss stand auf dem letzten Platz im Nebenwerteindex SDAX ein Minus von gut 13 Prozent auf der Kurstafel. Die Deutsche Bank strich zudem die Kaufempfehlung für die Aktien. Der Aktienkurs des Eisenbahntechnik-Unternehmens Vossloh profitierte mit plus 6,8 Prozent von einem Großauftrag aus Großbritannien.
Enthält Material von dpa-AFX