In diesem Frühjahr könnte es bereits zu einem Übernahmeangebot der Unicredit kommen. Die Commerzbank befindet sich im Abwehrkampf. DER AKTIONÄR erklärt, ob Anleger jetzt noch zugreifen sollten.
Am Montag hat die Commerzbank-Aktie bei 18,10 Euro auf Schlusskursbasis nicht nur ein 52-Wochen-Hoch erreicht. Zuletzt standen die Papiere 2011 auf einem ähnlichen Niveau. Ein Grund für die Rally ist die latente Übernahmefantasie durch die Unicredit. Deren CEO Andrea Orcel hatte noch nach dem Bruch der Ampelkoalition im November beteuert, keine weiteren Anteile an der Commerzbank vor der Bundestagswahl erwerben zu wollen. Damals hielten die Italiener über Aktien und Finanzinstrumente rund 21 Prozent. Kurz vor Weihnachten, am 18. Dezember, stockte Orcel aber bei den Derivaten auf und hat nun Zugriff auf rund 28 Prozent der Commerzbank-Anteile, wovon unverändert 9,5 Prozent aus Aktien bestehen. Damit zeigte sich abermals, dass Orcel ein gewiefter Taktierer ist. Anfang dieser Woche sagte er in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Bloomberg erneut, dass er vor weiteren Schritten die Wahlen in Deutschland am 23. Februar abwarten wolle. Sobald sich die Emotionen beruhigt hätten, könnte in Ruhe über Fakten und Zahlen gesprochen werden. Zudem würde er eine Übernahme nicht um jeden Preis verfolgen wollen.