Am Freitag hat die Commerzbank mit vorläufigen Zahlen aufgewartet. Eigentlich sollten diese erst kommende Woche präsentiert werden. DER AKTIONÄR analysiert, ob das Überraschungspotenzial der Aktie kurzfristig nun begrenzt ist.
Die Commerzbank steht bei verschiedenen Kennzahlen mittlerweile sogar besser da als die Deutsche Bank. So konnte im vierten Quartal ein Nettogewinn von rund 800 Millionen Euro erzielt werden. Das lag deutlich über den Prognosen. Die Deutsche Bank erreichte hingegen nur 106 Millionen Euro.
Das Gesamtjahr 2024 war mit einem Gewinn von 2,68 Milliarden Euro ein neues Rekordjahr. Bereits 2023 hatte die Bank mit 2,2 Milliarden Euro so viel wie nie zuvor in ihrer Geschichte verdient. Im abgelaufenen Geschäftsjahr stieg die Eigenkapitalrendite auf 9,2 Prozent und lag damit deutlich über dem Managementziel von acht Prozent. Die Deutsche Bank erreichte hingegen nur 4,7 Prozent. Mehrere Sondereffekte wurden hierbei geltend gemacht.
Die Commerzbank wollte ihre Zahlen eigentlich erst am 13. Februar, dem kommenden Dienstag, präsentieren. Das endgültige Zahlenwerk dürfte, wenn überhaupt, nur wenige neue Erkenntnisse über die bereits vorgelegte Geschäftsentwicklung bieten. Allerdings hält der Vorstand am selben Tag den ersten Kapitalmarkttag seit drei Jahren ab.
Dieser Kapitalmarkttag könnte Potenzial für kursbewegende Ankündigungen bieten. In den Medien wurde bereits berichtet, dass der Vorstand im niedrigen vierstelligen Bereich Mitarbeiter entlassen beziehungsweise Jobs ins Ausland verlagern könnte. Damit würden die Kosten weiter sinken. Die Kosten-Ertrags-Quote von 59 Prozent erreichte 2024 bereits den ursprünglich für 2027 anvisierten Zielwert.
Daher ist es gut möglich, dass die Commerzbank noch ambitionierter wird. Aussagen von CEO Bettina Orlopp deuten darauf hin, dass die Ausschüttungsziele für die kommenden Jahre konkretisiert werden könnten. Bisher plant das Management, mindestens 90 Prozent des Gewinns der nächsten drei Jahre auszuschütten.
Der beschleunigte Aufwärtstrend der Aktie wurde am Freitag aufgrund der allgemeinen Marktschwäche unterbrochen. Die Aussichten, insbesondere mit Blick auf den Kapitalmarkttag in der kommenden Woche und die damit verbundene Ausschüttungsfantasie, bleiben jedoch gut. Zudem wirkt die Übernahmefantasie weiterhin positiv.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.