Mit rund 1,90 Millionen ausgelieferten Fahrzeugen hatte Audi 2023 noch einen Auslieferungsrekord aufgestellt. Für 2024 schraubte das Management die Erwartungen allerdings herunter, stufte es als Übergangsjahr ein. So kam es letztendlich auch, die Auslieferungszahlen gingen merklich zurück. Hier die Details.
Audi lieferte 2024 weltweit insgesamt 1,67 Millionen Fahrzeuge aus. Das waren 11,8 Prozent weniger als im Vorjahr. Dabei verzeichnete Audi auf sämtlichen relevanten Märkten ein Minus. Besonders stark fiel der Rückgang mit einem Minus von 21 Prozent auf 198.342 Einheiten im deutschen Heimatmarkt aus. Auch Nordamerika (Minus 13,0 Prozent) und der wichtigste Markt China (Minus 10,9 Prozent) entwickelten sich mit 240.771 respektive 649.434 Auslieferungen rückläufig.
Der Absatz von vollelektrischen Fahrzeugen ging unterdessen ebenfalls zurück: 164.000 Einheiten bedeuteten ein Minus von 8 Prozent im Vergleich zu 2023. Damit legte der Anteil der Stromer am Gesamtabsatz allerdings sogar leicht zu – inzwischen hat knapp jedes zehnte verkaufte Auto einen Elektroantrieb. Im Vergleich zu Konkurrenten liegen die Ingolstädter damit knapp vor Mercedes-Benz (8,6 Prozent), allerdings auch abgeschlagen hinter BMW (16,7 Prozent).
Audi begründete die schwachen Zahlen mit wirtschaftlichen Unsicherheiten, einem intensiven Wettbewerb und einer eingeschränkten Teileverfügbarkeit. Laut Management ist jedoch bald Besserung zu erwarten, auch wenn keine konkreten Ziele für 2025 genannt wurden. „2024 war ein Übergangsjahr“, erklärte Vertriebsvorstand Marco Schubert und verwies auf neue Modelle, die erst sukzessive ihre Wirkung entfalten würden. „Unsere laufende Modelloffensive zeigt, wohin die Reise für Audi geht“, ergänzte Audi-Chef Gernot Döllner. Zu den Hoffnungsträgern zählen etwa der Audi Q6 e-tron und der Audi A6 e-tron, die im vergangenen Jahr eingeführt wurden, sowie Neuauflagen des Q3 und A7.
Audi-Nachfrage dürfte 2025 wieder merklich anziehen
Ob das allerdings reicht, um die Marke wieder auf Wachstumskurs zu bringen, bleibt abzuwarten. Entscheidend wird vor allem die Nachfrage in den Kernmärkten sein. Audi selbst nannte zwar keine konkreten Ziele. Von Bloomberg befragte Analysten rechnen für 2025 aber jedenfalls mit einem neuen Auslieferungsrekord von 1,97 Millionen Einheiten.
Audi als zentrale Marke im VW-Konzern
Als Premium-Marke nimmt Audi eine wichtige Rolle im VW-Konzern ein. So verkauft der Konzern mehr Fahrzeuge als die Sportwagentochter Porsche (2024: 310.718 Einheiten) und erzielt eine bessere operative Marge (2023: 9,0 Prozent) als die Volumenmarken, allen voran VW (H1 2024: 2,3 Prozent). Somit trägt Audi einen nicht zu vernachlässigenden Teil zur Performance des Konzerns bei.
Dass der Absatz von Audi 2025 wieder wachsen dürfte, ist erfreulich. Im VW-Konzern belasten allerdings noch deutlich mehr Probleme. Die Vorzüge sind deshalb kein Kauf. Anleger bleiben an der Seitenlinie. Trader können jedoch – wie DER AKTIONÄR auf seiner Derivate-Favoriten Liste – auf eine kurzfristige Fortsetzung der Erholungsbewegung setzten. Der dort empfohlene Call liegt inzwischen schon zehn Prozent vorn
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Volkswagen Vz..