Die Aktie der Deutschen Bank bleibt auch zum Ende der Woche auf Erfolgskurs. Grund dafür sind die in den letzten Tagen vorgelegten Quartalszahlen der US-Konkurrenz, die auf ganzer Linie überzeugen konnten. Dies weckt die Hoffnung, dass die Deutsche Bank mit ihren Ergebnissen am 1. Februar ebenfalls positiv überraschen könnte.
Sind die Analystenerwartungen für die Deutsche Bank zu niedrig? Diese Frage lässt sich nicht einfach beantworten. In den USA haben Schwergewichte des Bankensektors seit Mittwoch mit ihren Bilanzen die Prognosen der Experten zum Teil deutlich übertroffen.
Ein unterschätzter Faktor war die Wahl von Donald Trump zum nächsten Präsidenten der USA. Da die Umfragen im Vorfeld auf ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Trump und Kamala Harris hindeuteten, hatte der Markt diesen Ausgang nicht vollständig eingepreist. Geringere Unternehmenssteuern, weniger Regulierung im Finanzsektor und eine laxere Anwendung bestehender Vorschriften wirken nun wie ein Turbo für die Bankaktien.
Das Umfeld für Übernahmen, Fusionen sowie Börsengänge hatte sich durch die Zinssenkungen im letzten Jahr bereits schrittweise verbessert. Diese positive Entwicklung könnte sich fortsetzen, auch wenn der Markt nun nur noch mit einer einzigen Zinssenkung der Notenbank rechnet. Vor kurzem war noch erwartet worden, dass die Fed häufiger an der Zinsschraube dreht.
Für die Deutsche Bank ist zu erwarten, dass insbesondere der Handel mit Anleihen und Währungen besser lief als gedacht. Die Erträge sollen sich laut Konsensschätzung 2024 auf 8 Milliarden Euro belaufen. Für 2025 wurde bislang nur mit einem ähnlichen Betrag gerechnet, was nun als zu niedrig erscheint. Auch der prognostizierte Nettogewinn von 3,6 Milliarden Euro könnte etwas höher ausfallen.
Voraussetzung dafür ist allerdings, dass die Kosten weiterhin im Griff bleiben und es nicht durch Rückstellungen im Kreditbereich oder geringere Darlehensvolumina zu Gegenwind kommt. Die Bewertung mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 7 erscheint jedenfalls anspruchslos.
Die Aktie legt heute weiter zu und nähert sich der Marke von 19,00 Euro. Damit notiert der Kurs auf dem höchsten Stand seit 2016. Fundamental ist dies in jedem Fall gerechtfertigt. Anleger können das Momentum nutzen und noch eine Position aufbauen. Ein Stoppkurs sollte bei 14,00 Euro gesetzt werden.