Die Aktie der DWS Group hat gestern auf Schlusskursbasis ein neues Rekordhoch aufgestellt. Heute geht es zum Wochenende weiter nach oben. Die in Teilen besser als gedacht ausgefallenen Quartalszahlen und der Ausblick beflügelten gestern die Anleger. DER AKTIONÄR geht der Frage nach, ob das Ende der Fahnenstange nun erreicht ist.
Die DWS Group gehört noch immer zu knapp 80 Prozent der Deutschen Bank, auch wenn in den letzten Jahren eine rechtliche und organisatorische Trennung vollzogen wurde. Während die Mutter gestern mit den Quartalszahlen enttäuschte, konnte die DWS Anleger auf ganzer Linie überzeugen. Die Aktie schloss mehr als acht Prozent höher auf einem neuen Allzeithoch von 46,38 Euro.
Im heutigen Vormittagshandel hat der Kurs weiter den Weg nach Norden eingeschlagen. Doch was hat Anleger an der gestrigen Zahlenpräsentation so begeistert? Es geht vor allem um die deutliche Beschleunigung bei den von Anlegern eingesammelten Mitteln. Im Abschlussquartal 2024 konnten 18,4 Milliarden Euro für Produkte der DWS gewonnen werden – der Analystenkonsens lag bei nur elf Milliarden Euro.
Damit konnte ein Rekord beim insgesamt verwalteten Vermögen mit 1,01 Billionen Euro erreicht werden. Das war ein Zuwachs um 5,1 Prozent und lag klar über der Marktprognose von 980 Milliarden Euro. Gut kam auch an, dass sich die Restrukturierung bei den Kosten auf der Zielgeraden befindet. Die bereinigte Kosten-Ertrags-Quote für 2024 wurde bei 62,3 Prozent berichtet und liegt damit in Nähe des für dieses Jahr angestrebten Wertes von unter 59 Prozent.
Da der Gewinn je Aktie auf 3,28 Euro stieg, ist das Team um CEO Stefan Hoops auch dem Gewinnziel von 4,50 Euro je Anteilsschein im laufenden Jahr ein gutes Stück näher gekommen. Die durchschnittliche Analystenprognose liegt mittlerweile bei 4,29 Euro und hat sich damit zuletzt der Management-Guidance stark angenähert.
In den kommenden Jahren ist ein weiterer ordentlicher Zuwachs beim verwalteten Vermögen zu erwarten. Die Analystengemeinde prognostiziert 1,05 Billionen Euro im laufenden Jahr und bis 2027 einen Zuwachs auf 1,21 Billionen Euro. Der Nettogewinn könnte 2027 demnach bei 955 Millionen Euro liegen. Letztes Jahr fuhr der Vermögensverwalter 737 Millionen Euro ein.
Die Aktie hat also noch ordentlich Potenzial, zumal die attraktive Dividendenrendite von rund fünf Prozent und die auch im historischen Vergleich günstige Bewertung mit einem KGV von 11 Raum für steigende Kurse lassen. Das starke Kaufsignal durch das neue Rekordhoch zeigt in dieselbe Richtung.
Wer noch nicht investiert ist, kann nun zugreifen. Investierte bleiben an Bord.