Erst am Montag erreichte die Commerzbank mit 18,10 Euro auf Schlusskursbasis ein Mehrjahreshoch. Nicht nur die gute Stimmung in der Branche und die Übernahmefantasie haben die Aktie dabei angetrieben. Geholfen haben dürfte auch die seit 2024 aggressivere Ausschüttungspolitik der Bank. Das dürfte nur ein Vorgeschmack auf die kommenden Jahre sein.
Seit die Notierung Ende November an der 200-Tage-Linie bei damals 14,25 Euro wieder nach oben drehte, hat die Aktie einen Lauf. Kurz darauf fielen auch der GD100 und die 50-Tage-Linie. Zum Jahresanfang konnte nun auch der hartnäckige Widerstand auf Höhe der Verlaufshochs aus dem November bei 16,86 Euro geknackt werden.
Rückenwind kam dabei natürlich von der anhaltend positiven Stimmung unter Finanzinstituten. Denn ob die Zinsen in der Eurozone 2024 tatsächlich stark sinken, ist alles andere als ausgemacht. Zudem sind die Bewertungen nach wie vor gering im Vergleich zu Konkurrenten, beispielsweise aus den USA. Bei der Commerzbank spielt natürlich noch das Sonderthema drohende Übernahme durch die UniCredit eine Rolle.
Völlig untergehen könnte dabei aber ein anderer Kurstreiber: Die Commerzbank hat im Rahmen ihrer Ausschüttungspolitik für das Geschäftsjahr 2024 am 7. November den Rückkauf eigener Aktien für insgesamt 600 Millionen Euro begonnen. Es ist das bisher größte Programm der Firmengeschichte. Gestern wurde es beendet. Dabei wurden rund 39 Millionen eigene Aktien zu einem Durchschnittskurs von 15,45 Euro vom Markt genommen.
Das beendete Programm ist aber nur der erste Schritt bei den eigenen Aktienrückkäufen. Laut CEO Bettina Orlopp ist die zweite Tranche im Volumen von 400 Millionen Euro bereits bei der Aufsicht beantragt worden. Zusammen mit der Dividende will das Geldhaus mindestens 70 Prozent des Jahresergebnisses für 2024 an die Aktionäre ausschütten.
Im Zeitraum 2025 bis 2027 plant die Commerzbank, die Beteiligung der Anteilseigner auf mindestens 90 Prozent des Gewinns zu erhöhen. Das ist auch deshalb möglich, weil die Bank in den vergangenen Jahren erfolgreich eine Sanierung durchlaufen hat und nun wieder eine gute Profitabilität erreicht hat.
Die Aktie hat gestern erst einmal durchgeschnauft nach der Rally der letzten Tage. Das Potenzial dürfte aber noch nicht ausgereizt sein, zumal am 13. Februar Quartalszahlen und ein Kapitalmarkttag anstehen. Dann könnte auch die zweite Tranche des Aktienrückkauf-Programms starten. Die Aktie bleibt aussichtsreich.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank