Der Volkswagen-Konzern sucht seit geraumer Zeit nach einer Lösung für zwei seiner Werke, die langfristig nicht mehr zum Kerngeschäft gehören. Nachdem in den vergangenen Wochen Gerüchte über ein mögliches Interesse aus China die Runde machten (DER AKTIONÄR berichtete), bestätigte Konzernchef Oliver Blume nun, dass es Gespräche mit chinesischen Unternehmen über mögliche Investitionen gebe.
Volkswagen stehe für einen globalen Welthandel und begrüße es grundsätzlich, wenn Unternehmen in Europa investieren, so Blume. Er betonte jedoch, dass es sich um Gespräche und noch nicht um konkrete Entscheidungen handele. „So etwas muss natürlich sorgfältig vorbereitet werden“, sagte Blume am Rande einer Konferenz in Berlin.
Die Standorte sind für chinesische Hersteller vor allem deshalb attraktiv, weil sie so mögliche Strafzölle der EU umgehen könnten. Die Übernahme von VW-Werken wäre ebenfalls eine Möglichkeit, Präsenz in Europa zu zeigen.
Allerdings wollen die chinesischen Unternehmen zunächst die anstehenden Bundestagswahlen in Deutschland abwarten. Mit einer Entscheidung ist daher frühestens Ende Februar zu rechnen. Welche konkreten chinesischen Partner an den VW-Werken interessiert sind, ist noch nicht bekannt.
Volkswagen hat trotz des möglichen Verkaufs von unterausgelasteten Werken an chinesische Rivalen noch viele Baustellen zu bewältigen. Vieles dürfte im Aktienkurs bereits eingepreist sein, aber ein echter Gamechanger ist noch nicht in Sicht. Dennoch können Anleger mit dem auf der Derivate-Favoritenliste empfohlenen Call, der bereits über 60 Prozent im Plus liegt, auf eine Fortsetzung des laufenden Erholungsversuchs spekulieren.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Volkswagen Vz..