Der Volkswagen-Konzern lieferte 2024 rund 9,03 Millionen Fahrzeuge aus. 2,3 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Das selbst gesteckte Ziel von zuletzt 9 Millionen Auslieferungen wurde allerdings knapp erreicht. 2025 wird ähnlich herausfordernd wie 2024. Die Konkurrenz aus China wird immer stärker, Trump könnte Zölle auf Autos Made in Germany verhängen und der Hochlauf der Elektromobilität läuft für VW, Mercedes-Benz und Co weiterhin schleppend. Dennoch: Für die Analysten von Jefferies ist die VW-Aktie einen Blick wert.
Jefferies-Analyst Philippe Houchois hat die Volkswagen-Aktie vor den anstehenden Quartalszahlen auf "Buy" gesetzt. Sein Kursziel lautet 140 Euro.
Die Einigung des Autobauers mit der IG Metall auf einen Sparplan sei weniger konfliktreich ausgefallen als erwartet, schrieb Houchois in einer Studie. VW sei widerstandsfähig und dürfte die Kosten erheblich senken. Das vergangene Jahr sei der Höhepunkt der Investitionen gewesen. CO2-Grenzwerte und Zollsorgen seien die größten Unsicherheiten mit Blick aufs neue Jahr, das Risiko für den Marktkonsens sei aber überschaubar.
2025: Ein Jahr voller Herausforderungen
Anleger sollten allerdings im Hinterkopf behalten, dass VW nach wie vor große Probleme in China hat. Im wichtigsten Automarkt der Welt gingen die Verkäufe im Jahr 2024 um fast 10 Prozent zurück. VW wird 2024 in China nur noch rund 1,5 Milliarden Euro verdienen. Das wäre der Stand von 2010.
"Die Herausforderungen mit den neuen CO2-Vorgaben in der EU, die immer stärker werdenden Chinesen, die neuen Mega-Protektion von Trump und der steigende Anteil der Elektroautos in China mit Markanteilsverlusten für die deutschen Autobauer sind enorm."
„Die Herausforderungen mit den neuen CO2-Vorgaben in der EU, die immer stärker werdenden Chinesen, die neuen Mega-Protektion von Trump und der steigende Anteil der Elektroautos in China mit Markanteilsverlusten für die deutschen Autobauer sind enorm. Wir befinden uns in einer Abwärtsspirale der Industrialisierung in Deutschland und das trifft Autobauer und Zulieferer“, sagt Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer gegenüber DER AKTIONÄR.
2025 wird es also für den VW-Konzern nicht unbedingt leichter werden.
Weitere Problemfelder für Volkswagen: Der Hochlauf der Elektromobilität sowie das Thema autonomes Fahren.
Die erste Welle der Disruption haben die Wolfsburger bereits verschlafen. Und die zweite Welle der Disruption ist bereits angelaufen. In San Francisco und Los Angeles spulen Waymos selbst fahrende Stromer jede Woche rund 1,6 Millionen Kilometer herunter. Auch Zoox von Amazon mischt in diesem Markt kräftig mit.
Technisch versucht sich die Aktie allerdings derzeit gegen ihren Abwärtstrend zu stemmen. Das Papier hat auf dem Niveau des März-Tiefs aus dem Jahr 2020 bei 78,99 Euro wieder nach oben gedreht und die 50-Tage-Linie, wie auch die 100-Tage-Linie überwunden. Die Erholungsbewegung ging bis zur 200-Tage-Linie. Wird diese überwunden, generiert die Aktie ein neues Kaufsignal. Trotz aller fundamentaler Schwächen und Herausforderungen 2025.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Volkswagen Vz..