Teamviewer ist in der vergangenen Woche eigenen Angaben zufolge Opfer eine Cyberattacke geworden. Die Aktie des Anbieters von Fernwartungssoftware hat daraufhin umgehend ihren Abwärtstrend wieder aufgenommen und ein neues Jahrestief markiert. Erste Analysten sehen in dem Rücksetzer eine Chance zum Einstieg.
AKTIONÄR-Leser wissen: Teamviewer ist einer der größten Anbieter von Fernwartungssoftware, die in Unternehmen unter anderem dazu genutzt wird, sich auf die Bildschirme der Mitarbeiter einzuwählen, um eine Serviceanfrage zu lösen. Über diesen Weg kann man auch an sensible Informationen gelangen. Teamviewer betonte, die interne IT-Umgebung des Unternehmens sei komplett unabhängig von der Produktumgebung. Hintergrund: Das Unternehmen setzt auf eine strikte Trennung zwischen der Unternehmens-IT, der Produktionsumgebung und der Verbindungsplattform.
Die Auswirkungen des Vorfalls sollten nicht bedeutend groß werden, so Wolf in einem Update zum Wochenstart. Es gebe keine Hinweise darauf, dass Hacker Zugriff auf Kundendaten gehabt hätten. Der Angriff scheine auf die IT-Umgebung des Unternehmens beschränkt gewesen zu sein.
Wolf gefalle zudem die proaktive Kommunikation, mit der sich das Unternehmen positiv abhebe vom Wettbewerber AnyDesk. Der Experte hat daher seine Kaufempfehlung mit Ziel 18,50 Euro bestätigt.
Analyst Harald Hof von MWB Research sieht durch den Cyberangriff allenfalls nur eine geringe Belastung für die Finanzen und die Reputation. Er hält das aktuelle Kursniveau daher mit Blick auf sein Kursziel von unverändert 15 Euro für eine gute Einstiegsgelegenheit.
Die Aktie beschleunigte nach der Meldung am Freitag ihren Abwärtstrend und markierte bei 10,00 Euro ein Verlaufstief. Zum Wochenstart kann sich der Titel wieder (deutlich) von dieser Marke lösen. Die Kursziele der beiden Analysten liegen zwar noch immer 40 und 72 Prozent über dem aktuellen Niveau. Anleger behalten die Aktie dennoch vorerst nur auf der Watchlist und warten ab, bis sich sowohl operativ als auch aus charttechnischer Sicht ein nachhaltiger Turnaround abzeichnet. Zahlen zum zweiten Quartal gibt es Ende Juli.