Tief, tiefer, Teamviewer: Nach den Übernahme-News am Dienstag befindet sich die Aktie des Softwarespezialisten weiter auf Talfahrt. Mit einem Fall auf 10,43 Euro hat der Kurs am Freitag einen neuen Tiefststand seit Juli erreicht. Nun droht der Sturz unter die 10-Euro-Marke.
Die charttechnische Lage bei Teamviewer ist kritisch. Bei einem Fall unter das Juni-Tief bei 10,13 Euro dürfte sich der Abwärtstrend noch weiter beschleunigen. Ein Fall unter die 10-Euro-Marke wäre dann kaum zu verhindern. Damit droht ein Rücksetzer bis zum November-Tief bei 9,77 Euro. Sollte hier die Talfahrt nicht gestoppt werden, drohen noch stärkere Verluste: Das Jahrestief liegt bei 7,73 Euro.
Den Abwärtstrend verstärkte am Freitag eine bearishe Einschätzung der Privatbank Berenberg. Analyst Gustav Froberg heizte die Situation weiter an und äußerte sich negativ zu dem Übernahmedeal.
Seiner Meinung nach steht das „E“ bei 1E sinngemäß für „expensive“ (englisch für teuer). Strategisch sei der Deal zwar sinnvoll, doch Teamviewer könnte einen zu hohen Preis gezahlt haben. Die Bedenken des Anlegers hinsichtlich eines möglicherweise zu großzügigen Einsatzes finanzieller Mittel dürften den Aktienkurs belasten, bis geklärt ist, wie nachhaltig das Wachstum von 1E tatsächlich ist. Froberg strich seine Kaufempfehlung und kürzte das Kursziel von 19 auf 13 Euro. Damit spricht er der Aktie ein noch ein Potenzial von 24 Prozent zu.
Hintergründe der Übernahme
TeamViewer hat eine verbindliche Vereinbarung mit Carlyle Europe Technology Partners, einer Sparte der globalen Investmentgesellschaft Carlyle, über den Erwerb des in London ansässigen Unternehmens 1E abgeschlossen. Der Unternehmenswert von 1E wird auf Basis einer „Cash and Debt Free“-Bewertung mit 720 Millionen US-Dollar angegeben. Der Abschluss der Transaktion wird für Anfang 2025 erwartet, vorbehaltlich aller erforderlichen Anforderungen.
720 Mio. Kaufpreis für 1E. Bei einem Umsatz von 69 Mill. Dollar und einer Ebitda-Marge von 26%. Das wird einfach nix mehr mit #Teamviewer -11%. Wir sollten die #Aktie von der Liste nehmen @aktionaer. #DAX https://t.co/0OpCCej5qk
— Bernd Foertsch (@Foertsch) December 11, 2024
Ob Teamviewer die auf den ersten Blick recht teure Übernahme stemmen kann, ist fraglich. DER AKTIONÄR hat die Aktie von seiner Empfehlungsliste gestrichen. Derzeit drängt sich kein Einstieg auf.