Nach zahlreichen Wechseln im Top-Management von PayPal schien das Personalkarussell in den letzten Monaten endlich zum Stehen gekommen zu sein. In dieser Woche hat allerdings ein weiterer hochrangiger Manager des Zahlungsabwicklers seinen Abschied angekündigt.
Produktchef John Kim wird PayPal zum 31. März verlassen. Das geht aus einer schmucklosen Mitteilung des Unternehmens an die US-Börsenaufsicht SEC vom gestrigen Mittwoch hervor. Darüber hinaus äußerte sich der Zahlungsdienstleister bislang nicht zu der Personalie. Unklar ist somit auch, ob es bereits mögliche Kandidaten für eine Nachfolge gibt.
Kim kam im September 2022 als Executive Vice President (EVP) und Chief Product Officer (CPO) zu PayPal und löste den bisherigen Produktchef Mark Britto ab, der sich in den Ruhestand verabschiedete. Laut der damaligen Unternehmensmitteilung anlässlich seines Amtsantritts verantwortet Kim die Produkt-, Design- und Technologieentwicklung für das gesamte Händler- und Privatkundengeschäft von PayPal.
In dieser Funktion war er laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Dow Jones Newswires maßgeblich an der Einführung der jüngsten Produktinnovationen wie dem KI-Checkout, Venmo für Unternehmen oder der Venmo Cashback-Karte beteiligt.
Zahlreiche Wechsel an der Konzernspitze
Im Top-Management des Online-Bezahldienstes gab es in den vergangenen Jahren zahlreiche Wechsel. Im September 2023 übernahm Alex Chriss die Unternehmensspitze vom langjährigen CEO Dan Schulman. Die Position des Finanzchefs musste sogar mehrfach neu besetzt werden. Seit November 2023 leitet Jamie Miller das Finanzressort.
Andernorts hat sich das Personalkarussell derweil munter weitergedreht. Allein 2024 informierte PayPal auf der Investor-Relations-Website über sieben Änderungen in Vorstand und Verwaltungsrat. Nach der Ernennung von Srini Venkatesan zum neuen Chief Technology Officer (CTO) im Juni und der Berufung von Enrique Lores in den Verwaltungsrat kehrte zuletzt jedoch etwas Ruhe ein.
Die Anleger haben bislang gelassen auf den bevorstehenden Abschied des Produktchefs reagiert. DER AKTIONÄR erwartet nun, dass sich PayPal bei der Vorlage der Q4-Zahlen am 4. Februar, spätestens aber beim Investorentag am 25. Februar, zu der Personalie und einer möglichen Nachfolge äußern wird.
Spannend wird darüber hinaus, wie es bei PayPal nach dem „Übergangsjahr“ 2024 weitergeht. Zuletzt konnte das Unternehmen wieder einige Verbesserungen im operativen Geschäft vorweisen und auch das Chartbild hellt sich nach langer Durststrecke wieder auf. DER AKTIONÄR bleibt zuversichtlich, dass eine nachhaltige Trendwende gelingt.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: PayPal.
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: PayPal.