Der einstiege Biotech-Highflyer Moderna liefert am Montag die nächste Hiobsbotschaft. Wegen starker Konkurrenz und schwächerer Impfstoffverkäufe wird das Unternehmen im Jahr 2025 weniger Umsatz erzielen als ursprünglich geplant. Die Gewinnschwelle wird entsprechend später erreicht. Die Anleger quittieren die Nachricht mit massiven Verkäufen.
Moderna hat am Montag seine Umsatzprognose für 2025 um rund eine Milliarde Dollar gesenkt und erwartet nun Einnahmen zwischen 1,5 und 2,5 Milliarden. Der Großteil dieser Einnahmen soll aus den Covid-19-Impfstoffen und dem neuen RSV-Impfstoff stammen. Ursprünglich hatte das Unternehmen 2025 Einnahmen zwischen 2,5 und 3,5 Milliarden US-Dollar prognostiziert. Die operative Cash-Flow-Gewinnschwelle wird nun erst 2028 anstelle von 2026 erwartet.
Die Aktie von Moderna notiert nach der Ankündigung mehr als 20 Prozent tiefer und reißt damit andere Impfstoffhersteller wie Novavax (-6 Prozent) und BioNTech (-4 Prozent) nach unten. Laut CFO Jamey Mock gibt es mehrere Unsicherheiten, darunter sinkende Impfquoten, zunehmender Wettbewerb – insbesondere durch die Zusammenarbeit zwischen Sanofi und Novavax – sowie Unklarheiten bei Produktionsverträgen und RSV-Impfempfehlungen.
Die Covid-Impfstoffverkäufe von Moderna haben sich von 6,7 Milliarden Dollar im Jahr 2023 auf etwa drei 3 Milliarden US-Dollar im Jahr 2024 mehr als halbiert. 2022 lagen die Erlöse gar noch bei 18 Milliarden Dollar. Um diesem Trend entgegenzuwirken, plant Moderna Einsparungen von einer Milliarde Dollar im Jahr 2025 und weitere 500 Millionen Dollar im Jahr 2026.
Das Biotech-Unternehmen strebt zudem an, innerhalb von drei Jahren zehn neue Produkte zuzulassen, darunter einen Kombinationsimpfstoff gegen Covid-19 und Grippe sowie eine weiterentwickelte Covid-Impfung. Drei Zulassungen werden bereits für 2025 erwartet. Moderna setzt weiterhin auf seine mRNA-Technologie, um das Portfolio zu diversifizieren und langfristiges Wachstum zu sichern, so das Unternehmen.
Moderna hat einmal mehr enttäuscht, damit das Vertrauen der Anleger massiv beschädigt. Ferner hat sich das Chartbild noch einmal extrem verschlechtert, indem der Kurs auf den tiefsten Stand seit April 2020 abgestürzt ist. Kurzfristig erscheint eine nachhaltige Trendwende schwierig – nahezu aussichtslos..