In einem Dokument an die US-Börsenaufsticht SEC hat MicroStrategy am Montag mitgeteilt, in der Woche vom 27. Januar bis 2. Februar keine weiteren Aktien ausgegeben und auch keine weiteren Bitcoin gekauft zu haben. So weit, so unspektakulär – hätte das Unternehmen zuvor nicht zwölf Wochen in Folge massiv zugekauft.
Mit der heutigen Meldung geht eine mehrmonatige Serie zu Ende. Seit der US-Präsidentschaftswahl am 5. November hat das Unternehmen zuletzt jede Woche Bitcoin gekauft und dies zum Start in die darauffolgende Handelswoche bekanntgegeben. Rund 20 Milliarden Dollar hat MicroStrategy dabei ausgegeben und damit 218.887 Bitcoin erworben – fast die Hälfte des gesamten Bestands von aktuell 471.107 Stück.
Last week, MicroStrategy did not sell any shares of class A common stock under its at-the-market equity offering program, and did not purchase any bitcoin. As of 2/2/2025, we hodl 471,107 $BTC acquired for ~$30.4 billion at ~$64,511 per bitcoin. $MSTR https://t.co/QTBWl8KlNv
— Michael Saylor⚡️ (@saylor) February 3, 2025
Finanziert wurden die Käufe größtenteils durch die Emission von Wandelanleihen sowie die Ausgabe neuer Aktien. Was die Anleger bei anderen Unternehmen oft in die Flucht schlägt, wird bei MicroStrategy regelrecht gefeiert. Viele Investoren spekulieren darauf, dass die Rendite der gewagten Bitcoin-Strategie die Verwässerungseffekte überkompensieren werden.
Am heutigen Montag haben die Anleger jedoch vergeblich auf eine neue Kaufmeldung gewartet, stattdessen hat MicroStrategy mitgeteilt, in der Vorwoche NICHT gekauft zu haben. Auch die Ausgabe weiterer A-Aktien im Rahmen bereits genehmigter Programme lag demnach zuletzt auf Eis. Gründe dafür nannte das Unternehmen nicht, was natürlich zu Spekulationen einlädt.
Einige Kommentatoren in den sozialen Medien glauben, MicroStrategy-Mitgründer und Bitcoin-Superbulle haben den heftigen Rücksetzer der letzten Tage am Kryptomarkt kommen sehen und deshalb nicht zu Kursen von deutlich mehr als 100.000 Dollar nachgekauft. Andere verweisen auf einen möglichen Zusammenhang mit der Vorlage der Quartalszahlen am Mittwoch (5. Februar).
DER AKTIONÄR tendiert eher zu letzterem und geht überdies davon aus, dass es sich lediglich um eine Pause des groß angelegten Bitcoin-Kaufprogramms von MicroStrategy handeln dürfte. Erst Ende der Vorwoche hatte das Unternehmen weitere Details zur Ausgabe von wandelbaren Vorzugsaktien bekanntgegeben, die weiter 563 Millionen Dollar in die Kasse spülen sollen. Als Verwendungszweck wurde dabei explizit auch der Kauf weiterer Bitcoin genannt.
Im von Zoll-Sorgen belasteten Gesamtmarkt hatte die Aktie von MicroStrategy zum Start in die neue Woche zunächst Verluste verzeichnet, diese inzwischen aber auf rund ein Prozent reduziert. Geht die Rekordjagd beim Bitcoin weiter, dann dürfte auch sie wieder zu den Gewinnern gehören. Investierte Anleger bleiben daher dabei.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bitcoin.
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bitcoin.