Laut Jeff Park, Head of Alpha Strategies bei Bitwise, könnte der aktuelle US-Handelskonflikt den Kurs von Kryptowährungen "explosionsartig" nach oben treiben. Park sieht in den Zöllen von US-Präsident Donald Trump ein temporäres Instrument mit einem tieferen Ziel: den US-Dollar zu schwächen und langfristig die Zinsen zu senken.
Park verweist auf das sogenannte Triffin-Dilemma. Dieses besagt, dass eine Währung wie der US-Dollar, die weltweit als Reserve genutzt wird, in großen Mengen vorhanden sein muss, um den internationalen Handel zu ermöglichen. Gleichzeitig führe dies aber dazu, dass die USA ständig Handelsdefizite hätten, was die Wirtschaft auf Dauer belaste.
![Jeff Park](https://images.boersenmedien.com/images/b1e294dd-7af0-424a-8328-f839f63a50d1.jpg?w=1000)
Die USA wollen also die Möglichkeit behalten, mit dem Dollar als Weltreservewährung günstig Kredite aufzunehmen, gleichzeitig aber verhindern, dass der Dollar durch seinen Status als Weltreservewährung überbewertet bleibt. Trumps Zölle könnten daher Teil eines Plans sein, eine Neuauflage des „Plaza Accord“ - eines Abkommens zur Schwächung des Dollars - auszuhandeln. Dabei würden ausländische Dollarreserven abgebaut werden, da sie aufgrund des durch die Zölle schwächeren Handels nicht mehr benötigt würden.
"Mit anderen Worten: Trump versucht, einen Weg zu finden, um die Zinskurve in seinem Einflussbereich zu kontrollieren", so Park. Das Ziel sei ein schwächerer Dollar und niedrigere Anleiherenditen.
Park vermutet auch, dass Trump ein persönliches Interesse an niedrigeren Renditen hat, insbesondere bei 10-jährigen Staatsanleihen. Dies würde den Wert seiner Immobilien steigern, da sich die Käufer aufgrund der dann günstigeren Hypotheken teurere Immobilien leisten könnten. Um dieses Ziel zu erreichen, müsste er daher über die Maßnahmen der US-Notenbank hinausgehen.
Die Folge dieser Entwicklung, so Parks Prognose, wird ein schwächerer Dollar und niedrigere US-Zinsen sein. Dies würde zu einem Anstieg der Risikoanlagen führen, allen voran Bitcoin.
Während Zölle zudem die Inflation anheizen und den Welthandel stören würden, hätten viele ausländische Volkswirtschaften mit schwachem Wachstum und Geldentwertung zu kämpfen. Die Bürger würden dann nach finanziellen Alternativen suchen.
Im Gegensatz zu den 1970er Jahren, als der Dollar ebenfalls stark unter Druck geriet, sei die Welt nun aber "Onchain", so Park. Bitcoin würde daher als sicherer Hafen für beide Seiten des Handelskrieges dienen, was zu einem "explosionsartigen" Preisanstieg führen würde. "Ihr habt einfach noch nicht verstanden, wie unglaublich gut ein anhaltender Handelskrieg langfristig für Bitcoin sein wird", fasst Park zusammen.
Auch wenn Parks Argumentation natürlich nur eine Vermutung ist, klingt sie doch sehr wahrscheinlich. Damit unterstreicht er auch die Meinung des AKTIONÄR, dass es zwar kurzfristig etwas stürmisch zugehen kann, die langfristigen Aussichten aber mehr als gut sind. Investierte Anleger bleiben deshalb an Bord.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bitcoin.