Nach Wandelanleihen und Kapitalerhöhungen hat MicroStrategy mit der Ausgabe wandelbarer Vorzugsaktien eine weitere Option zur Beschaffung von Kapital gezogen. Die erste Tranche dieser Vorzugsaktien hat nun mehr als eine halbe Milliarden Dollar in die Kasse gespült. Der Verwendungszweck für dieses Geld überrascht nicht.
Nachdem MicroStrategy zu Wochenbeginn die Ausgabe wandelbarer Vorzugsaktien – sogenannter „perpetual strike preferred stocks“– angekündigt hatte, wurden diese nun bepreist. Der Angebotspreis für 7,3 Millionen Vorzugsaktien lag nach Unternehmensangaben bei 80 Dollar pro Aktie, und damit deutlich unter dem ursprünglich anvisierten Kurs von 100 Dollar. Dadurch ergibt sich für Investoren eine aktuelle Dividendenrendite von 10 Prozent statt der geplanten 8 Prozent.
Nach Informationen des Magazins Barron’s musste MicroStrategy den institutionellen und privaten Investoren den 20-prozentigen Nachlass auf den ursprünglichen Angebotspreis gewähren, um ihnen das Angebot schmackhaft zu machen. Dafür fiel das Emissionsvolumen letztlich jedoch deutlich höher aus als die anfangs angepeilten 250 Millionen Dollar. Das Unternehmen beziffert den Nettoerlös auf 563,4 Millionen Dollar.
Als Verwendungszweck für die Erlöse aus der Emission führt MicroStrategy „allgemeine Unternehmenszwecke“ an, zu denen explizit auch auch der Kauf von Bitcoin gehört. Es kann also davon ausgegangen werden, dass ein Großteil des Geldes zeitnah in die Digitalwährung investiert und der Bestand von zuletzt 471.107 Einheiten weiter ausgebaut wird.
Außerdem dürfte es nicht die letzte Aktienemission bleiben. Der von Michael Saylor gegründete Konzern hat für das erste Quartal weitere Kapitalmaßnamen in Aussicht gestellt. Demnach will MicroStrategy über die Ausgabe wandelbarer Vorzugsaktien bis zu zwei Milliarden Dollar einsammeln, um weiter in Bitcoin investieren zu können.
MicroStrategy hält an der Bitcoin-Strategie fest. Gut möglich, dass bereits zum Start in die neue Woche ein weiterer Zukauf gemeldet wird. Die Begeisterung der Anleger darüber ist im Vergleich zum Vorjahr allerdings abgeflacht. Die Nachricht über die Platzierung der Vorzugsaktien liefert der Stammaktie am Freitag nur moderate Impulse. Der Aktienkurs verharrt folglich rund 35 Prozent unter dem Rekordhoch von Ende November.
Eine Fortsetzung der Rekordjagd beim Bitcoin dürfte allerdings auch der MicroStrategy-Aktie wieder Rückenwind verleihen. Investierte Anleger bleiben daher an Bord.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bitcoin.
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bitcoin.