Der weltgrößte Chemieproduzent BASF hat in der abgelaufenen Woche – wie im Vorfeld eigentlich schon erwartet wurde – schwache Quartalszahlen und einen erneut etwas skeptischeren Ausblick veröffentlicht. Mittlerweile haben mehrere Analysten das Zahlenwerk des DAX-Konzerns unter die Lupe genommen. Und dabei machen die Einschätzungen der Experten durchaus Mut.
So hat etwa Deutsche Bank Research das Kursziel für die BASF-Papiere von 56 auf 54 Euro gesenkt, die Einstufung aber auf "Buy" belassen. Analystin Virginie Boucher-Ferte reduzierte ihre Prognosen für das operative Ergebnis (Ebit) der Jahre 2023 bis 2025 um fünf bis zwölf Prozent. Dem lägen niedrigere Schätzungen für die Umsätze und die Margen des Chemiekonzerns zugrunde.
Auch die US-Bank JPMorgan ist bullish gestimmt. Analyst Chetan Udeshi hat das Anlagevotum für den DAX-Titel auf "Overweight" mit einem Kursziel von 58 Euro belassen. Wie bei vielen anderen Chemieunternehmen seien die Gewinne im dritten Quartal unter Druck geblieben. Trotz der kurzfristig schwierigen Ergebnis- und Barmittelaussichten rechneten die Ludwigshafener aber mit einer Nachfragestabilisierung sowie Verbesserungen in China und behielten die Dividende unverändert bei.
Indes hat die Privatbank Berenberg den fairen Wert für die BASF-Aktie sogar von 45 auf 46 Euro leicht angehoben, zudem wurde die Einstufung auf "Hold" belassen. Der Chemiekonzern setze eher auf eine Fortführung der Ausschüttungen an die Aktionäre als auf eine vollständige Umsetzung der Investitionspläne, so Analyst Sebastian Bray in einer seiner jüngsten Studie. Das Umfeld spreche derweil für eine wieder steigende Nachfrage nach chemischen Produkten.
Nachdem die eher mauen Zahlen für das dritte Quartal und auch der etwas skeptischere Ausblick am Markt gut aufgenommen worden sind, hat sich das zuvor angeschlagene Kursbild wieder etwas aufgehellt. Mutige können bei der im historischen Vergleich günstig bewerteten Dividendenperle wieder auf eine Gegenbewegung spekulieren. Der Stoppkurs sollte nach wie vor bei 36,00 Euro belassen werden.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BASF.
Mit Material von dpa-AFX