m morgigen Donnerstag steht die Commerzbank im Fokus, denn die Frankfurter legen nicht nur ihre aktuellen Zahlen vor, sondern dürften auch auf einem Kapitalmarkttag Anpassungen der Strategie vorstellen. Gestern präsentierte ihrerseits die UniCredit ihre Ergebnisse. Dabei äußerte sich CEO Andrea Orcel abermals zu einer möglichen UniCredit-Übernahme.
Die italienische Großbank schwimmt im Geld. In den vergangenen Jahren sind die Erlöse und der Überschuss stetig gewachsen. 2024 konnte das Team um Vorstandsvorsitzenden Orcel mit 9 Milliarden Euro einen neuen Rekord vermelden. Kapital für Übernahmen ist also reichlich vorhanden. Mittlerweile hat die UniCredit für die italienische Konkurrentin Banco BPM ein Übernahmeangebot abgegeben. Zur möglichen Zeitschiene bei der Commerzbank, wo man ebenfalls einer der größten Aktionäre ist, gab es nun ebenfalls News.
Noch immer hält die UniCredit nur 9,5 Prozent an der Commerzbank in Aktien, der Rest der insgesamt rund 28 Prozent großen Position sind derivative Finanzinstrumente. In den kommenden Tagen wird eine Genehmigung der EZB erwartet, dass die UniCredit auf bis zu 30 Prozent der Anteile in Aktien aufstocken darf.
Allerdings sagte Orcel zum Thema Commerzbank, dass eine mögliche Übernahme noch viele Monate oder sogar Jahre dauern werde. Die UniCredit wolle nichts unternehmen, bevor es eine neue Regierung in Deutschland gebe. Das könne drei bis fünf Monate dauern. Damit könnte es laut Orcel im vierten Quartal 2025 oder in einem Jahr zu einer endgültigen Entscheidung bei der Commerzbank kommen.
Er sei optimistisch, alle Stakeholder der Commerzbank von einer Zusammenarbeit überzeugen zu können. Allerdings schloss er erneut einen Rückzug auch nicht aus. Erneut betonte Orcel zudem die großen Potenziale, die eine Fusion heben könnte.
Was Orcel wirklich vorhat und wie lange die UniCredit wartet, bis sie ein öffentliches Übernahmeangebot macht, ist unklar. Bisher erwies sich der UniCredit-Chef als gewiefter Taktierer bei der Commerzbank. Deren Aktie könnte morgen neue Impulse durch den Kapitalmarkttag bekommen. Die Aktie bleibt aussichtsreich.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.