Die Aktie des iPhone-Herstellers Apple bereitet Anlegern derzeit einiges an Kopfzerbrechen. Am Donnerstag verliert sie zeitweise vier Prozent und zieht damit vor allem den technologielastigen Nasdaq 100 mit ins Minus. Der Grund für die jüngste Kursschwäche sehen Experten im Reich der Mitte, wo es keine positiven Neuigkeiten zu verkünden gibt.
Wie Daten der Marktforschungsfirma Canalys zeigen, hat das Unternehmen um Tim Cook seinen Platz als Marktführer in China an heimische Konkurrenten verloren. Die profitierten von der fehlenden Integration künstlicher Intelligenz in die iPhones, die in China erhältlich sind.
Die iPhone-Auslieferungen in China sanken demnach 2024 um siebzehn Prozent auf 42,9 Millionen Geräte. Dies führte dazu, dass Apple auf den dritten Platz im Marktanteil abrutschte und die chinesischen Hersteller Vivo und Huawei mit starken Wachstumszahlen die ersten beiden Plätze eroberten.
Apple Intelligence, die KI-gestützte Technologie des Unternehmens, ist in China bislang nicht verfügbar, da sie noch auf regulatorische Genehmigungen wartet. Diese Technologie wurde erstmals mit dem iPhone 16 eingeführt, bleibt aber für chinesische Konsumenten vorerst unzugänglich.
Der chinesische Smartphone-Markt insgesamt zeigte sich robust: Die Smartphone-Auslieferungen stiegen 2024 um vier Prozent auf 285 Millionen Einheiten. Für 2025 prognostiziert Canalys einen weiteren Anstieg auf über 290 Millionen Geräte. Apples Absatzrückgang hebt sich damit deutlich von der positiven Marktentwicklung ab.
Besonders besorgniserregend: Apples Absatzrückgang in China beschleunigte sich im vierten Quartal 2024 auf fünfundzwanzig Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Dies unterstreicht die wachsende Attraktivität der Konkurrenzprodukte.
Die Zahlen aus China sind zweifelsohne nicht gut. Allerdings darf man Apple nicht zu früh abschreiben, wie die Vergangenheit gelehrt hat. Ruhe bewahren!
China ist für Apple ein zentraler Markt. Der Geschäftsbereich Greater China, der das Festland, Taiwan und Hongkong umfasst, trug zuletzt rund sechzehn Prozent zu Apples Quartalsumsatz bei.
China ist nicht der einzige Problemmarkt für Apple. Laut einer Analyse von Counterpoint Research sanken die weltweiten iPhone-Verkäufe 2024 um zwei Prozent, während der globale Smartphone-Markt um vier Prozent wuchs.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple.