Nach dem Rekordhoch am Mittwoch zählt die Aktie von Siemens Energy am Donnerstag einmal mehr zu den stärksten Werten im DAX. Die Aussicht auf massive Investitionen in die Energieinfrastruktur in den USA bleibt der Kurstreiber. Die negativen Nachrichten zuletzt spielen nurmehr eine untergeordnete Rolle.
Die Deutsche Bank hat Siemens Energy deshalb in einer neuen Studie einmal mehr mit „Buy“ eingestuft und das Kursziel auf 58 Euro belassen. In den vergangenen Wochen hätte der Energietechnikkonzern an der Börse eine Achterbahnfahrt erlebt, so Analyst Gael de-Bray. Allerdings würde der positive Newsflow rund um das Stargate-Projekt und den nationalen Energienotstand in den USA die Probleme bei einem Windpark in Schweden oder die Beschränkungen für Offshore-Wind in den USA mehr als ausgleichen. Die Bereiche Netz- und Gastechnik würden von den massiven Investitionen in die Energieinfrastruktur Rückenwind erhalten.
Der massive Aufbau von KI-Rechenzentren, die einen riesigen Energiehunger mitbringen, hatte die Aktien von Siemens Energy und dem Wettbewerber GE Vernova bereits am Mittwoch angetrieben. Eher enttäuschende Zahlen von Vernova wurden am Markt da sogar weitgehend ausgeblendet. Siemens Energy selbst macht laut Goldman Sachs derzeit etwa 20 Prozent des Geschäfts in den USA. Um die neuen Rechenzentren mit der Stromversorgung zu verbinden und entsprechend viel Energie erzeugen zu können, dürfte die Nachfrage nach der Technik des DAX-Konzerns nun noch deutlich steigen.
Rekorde über Rekorde gibt es bei Siemens Energy an der Börse. Ein Ende der Rally ist nach wie vor nicht in Sicht. Die Probleme bei der Windtochter Gamesa werden vom Markt weiter ausgeblendet, die gut laufenden Geschäfte dafür entsprechend honoriert. Anleger lassen die Gewinne angesichts des starken Chartbilds unverändert laufen.