Ob man eher bei Shell oder bei der Exxon-Mobil-Tochter Esso tankt, lässt sich natürlich leicht an den Preisschildern ablesen. Um zu ermitteln, welche der beiden Aktien man sich ins Depot legen sollte, muss etwas mehr als lediglich der Preis analysiert werden.
Die USA gegen Europa. Spätestens seit Amtsübernahme des neuen Präsidenten Donald Trump dürfte es wohl auf immer mehr Feldern einen härteren Wettkampf zwischen den beiden Wirtschaftsmächten geben. DER AKTIONÄR hat sich indes die Frage gestellt, welcher der beiden größten Energiekonzerne, Exxon Mobil oder Shell, im direkten Duell die Nase vorne haben dürfte.
Beim Kursverlauf war es im Herbst 2024 noch die Aktie von Exxon. Hier gab es durch den Wahlsieg von Trump reichlich Vorschusslorbeeren. Schließlich ist seine Vorliebe für Öl sehr bekannt. Dementsprechend erhielten die Exxon-Papiere zunächst kräftig Auftrieb.
Doch nachdem Trump relativ rasch ankündigte, dass er gern einen möglichst niedrigen Ölpreis haben wolle (er sieht darin sogar den Schlüssel für ein mögliches Ende des Krieges in der Ukraine), ging es mit den Ölpreisen und auch Exxon wieder bergab. Trump forderte von den ölproduzierenden Ländern, so viel Rohöl wie möglich aus dem Boden zu holen, um die Preise dauerhaft nach unten zu drücken. Inwiefern dies auch umgesetzt wird, ist sehr fraglich. Schließlich praktiziert die Opec+ seit geraumer Zeit genau das Gegenteil: Man hält die Förderquoten lieber künstlich und in gemeinsamer Absprache knapp, um die Ölpreise eben auch auf einem möglichst hohen Niveau zu stabilisieren.
Unabhängig von dieser Frage zeigte sich relativ schnell, dass Trump trotz voraussichtlich weitaus laxerer Umweltvorschriften bei der Öl- und Gasförderung kein Segen für die US-Ölindustrie sein wird. Er wird sich wohl auch in den kommenden vier Jahren mit aller Macht dafür einsetzen, dass die Ölpreise und damit auch letztlich die US-Inflationsraten möglichst niedrig bleiben.