Die Biotech-Gesellschaft Neurocrine Biosciences hat am Donnerstag nach US-Börsenschluss die Zahlen für das vierte Quartal vorgelegt und einen Ausblick auf das bereits angelaufene Geschäftsjahr 2025 abgegeben. Vor allem die Prognose für den Top-Seller Ingrezza ist den Marktteilnehmern regelrecht sauer aufgestoßen, die Aktie verlor 18,5 Prozent an Wert.
Für 2025 rechnet Neurocrine mit Ingrezza-Erlösen zwischen 2,5 und 2,6 Milliarden Dollar. Im Mittel würde dies ein Umsatzplus von gerade einmal elf Prozent bedeuten. „Es ist sicherlich ungewöhnlich, dass das Wachstum eines Produkts so schnell von 25 Prozent auf zehn Prozent sinkt. Vielleicht ist das Unternehmen konservativ, aber es ist schwer zu sagen“, Analyst Marc Goodman von Leerink Partners in einer ersten Reaktion.
Auch im vierten Quartal konnte Neurocrine im Hinblick auf die Verkäufe mit Ingrezza die Markterwartungen nicht erfüllen. 615 Millionen Dollar erlösten die Amerikaner mit dem Medikament, welches zur Behandlung von Spätdyskinesien zum Einsatz kommt. Analysten hatten allerdings 623 Millionen Dollar auf dem Zettel.
Neurocrine hat allerdings mehr zu bieten als den Top-Seller Ingrezza. Im Dezember vergangenen Jahres konnte das Unternehmen die Zulassung für Crenessity verbuchen. Hierbei handelt es sich um eine neue Behandlungsoption für die kongenitale Nebennierenhyperplasie. Und auch in der Entwicklungspipeline treibt Neurocrine viele spannende Projekte voran.
Anleger sorgen sich um die Abschwächung des Ingrezza-Wachstums. Die Kursreaktion ist nach Ansicht des AKTIONÄR allerdings klar übertrieben. Spekulativ ausgerichtete Anleger nutzen die aktuellen Kurse zum Einstieg (Stopp: 100,00 Euro). Wichtig: Aufgrund des dünnen Handelsvolumens in Deutschland empfiehlt es sich, mit Limit zu agieren und zu den Öffnungszeiten der US-Börsen zu handeln.