Die Teamviewer-Aktie ist am Mittwoch der klare Gewinner im MDAX. Bereits im Januar konnte der Softwarespezialist mit seinen vorläufigen Zahlen für das Gesamtjahr überzeugen. Heute lieferte der Konzern eine starke Prognose für die nächsten Jahre nach. Das Wachstum soll deutlich beschleunigt werden.
Für das Jahr 2025 plant TeamViewer ein währungsbereinigtes Umsatzwachstum von 5,1 bis 7,7 Prozent, was einem Umsatz von 778 bis 797 Millionen Euro entspricht. Das TeamViewer-Kerngeschäft, ohne Berücksichtigung von Übernahmen, soll voraussichtlich einen Umsatz zwischen 697 und 712 Millionen Euro erzielen. Die Analysten hatte mit einem Wert am unteren Ende der Spanne gerechnet. Die bereinigte operative Marge wird für 2025 auf 43 Prozent geschätzt.
Steil erklärte, dass das wirtschaftliche Umfeld in Europa, insbesondere in Deutschland, schwierig bleibe, während in den USA eine Aufbruchstimmung spürbar sei – auch dank der Übernahme von 1E. Das Unternehmen, das IT-Probleme automatisch erkennt und behebt, wurde für 720 Millionen Dollar übernommen, wodurch die USA als wichtigster Markt für TeamViewer weiter an Bedeutung gewannen. Da 1E noch nicht so profitabel wie das Kerngeschäft ist, könnte die Marge leicht sinken. Allerdings werden Einsparungen aus dem reduzierten Sponsorenvertrag mit Manchester United vollständig wirksam, und TeamViewer setzt laut Steil weiterhin auf strikte Kostendisziplin.
Starkes Enterprise-Segment
Rückblick: Besonders stark hat sich 2024 das Enterprise-Segment entwickelt. Der Umsatz in diesem Bereich wuchs um 26 Prozent und das bereinigte EBITDA konnte um 14 Prozent auf 296,7 Millionen Euro gesteigert werden. Die EBITDA-Marge erreichte 44 Prozent und lag im Rahmen der Erwartungen. Im vierten Quartal 2024 beschleunigte sich das Wachstum weiter. Der währungsbereinigte Umsatz stieg um neun Prozent, während das Enterprise-Geschäft sogar um 38 Prozent zulegen konnte. Zudem erreichte TeamViewer in diesem Zeitraum mit 47 Prozent die höchste bereinigte EBITDA-Marge des Jahres.
Für das Enterprise-Geschäft gab TeamViewer nun auch eine optimistische Prognose ab: Langfristig soll der Anteil des Enterprise-Segments am Gesamtumsatz bis 2028 auf über 40 Prozent ansteigen. Gleichzeitig soll die bereinigte EBITDA-Marge auf 44 bis 45 Prozent steigen.
Das Chartbild bei TeamViewer hat sich wieder deutlich aufgehellt. Der Kurs konnte zuletzt die 200-Tage-Linie bei 11,54 Euro überwinden. Die Frage, ob TeamViewer die Ende 2024 angekündigte Übernahme stemmen kann, bleibt jedoch. DER AKTIONÄR bleibt deshalb zunächst weiter an der Seitenlinie.
Enthält Material von dpa-AFX