Vor den mit Spannung erwarteten US-Inflationsdaten (DER AKTIONÄR berichtete) am heutigen Mittwoch hat der amerikanische Präsident Donald Trump von der Notenbank niedrigere Zinsen gefordert. Das geht aus einem Post der Social-Media-Plattform Truth Social hervor.
"Die Zinssätze sollten gesenkt werden, was Hand in Hand mit den kommenden Zöllen gehen würde!!! Lets Rock and Roll, Amerika!!!", so der US-Präsident auf der Plattform.
In den USA war die Inflation im Januar auf den höchsten Stand seit einem halben Jahr gestiegen. Im Januar stiegen die Verbraucherpreise im Jahresvergleich laut US-Arbeitsministerium um 3,0 Prozent. Volkswirte hatten im Schnitt eine unveränderte Rate von 2,9 Prozent erwartet. Die Erwartungen, dass die US-Notenbank auf absehbare Zeit die Leitzinsen senken könnte, sind gesunken. Dies hatte den US-Dollar merklich gestützt und im Gegenzug den Euro belastet. Der Euro erholte sich jedoch rasch wieder.
Dass Trump niedrigere Zinsen fordert, verwundert nicht, schließlich stehen niedrigere Zinsen im Einklang mit seiner Wirtschaftspolitik. Und dennoch: Die Fed dürfte allen voran die weitere Entwicklung der Inflation im Auge haben. "In diesem Umfeld ist eine weitere Zinssenkung der Fed vorerst vom Tisch", heißt es in einem Kommentar von Volkswirten der Commerzbank.
Bereits am Dienstag signalisierte Fed-Chef Jerome Powell "keine Eile" bei potenziellen Zinssenkungen. Die heutigen höher ausgefallenen Inflationsdaten geben dem Notenbanker indes recht.
Dass Trump auf niedrigere Zinsen pocht, ist keine Überraschung. Doch auch der US-Präsident kann sich nicht über die weiteren Inflationsentwicklungen hinwegsetzen, die die führenden Notenbanken rund um den Globus weiter mit Argusaugen verfolgen. Denn auch zu schnelle Senkungen der Leitzinsen könnten sich kontraproduktiv auf die Wirtschaft auswirken.
Enthält Material von dpa-AFX