Die Aktie von Apple steht heute zum Handelsauftakt unter Druck. Die Aktien fallen um etwa ein Prozent, nachdem Bloomberg berichtete, dass chinesische Regulierungsbehörden erwägen, eine formelle Untersuchung der App-Store-Gebühren und -Politik des iPhone-Giganten einzuleiten.
Die staatliche Behörde für Marktregulierung (SAMR) prüft Maßnahmen, die Apple einen Anteil von bis zu 30 Prozent an den In-App-Ausgaben abverlangen, sowie die Sperrung von Zahlungsdiensten und App Stores von Drittanbietern, berichtete Bloomberg am Mittwoch unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Die chinesische Marktaufsichtsbehörde hat dem Bericht zufolge noch nicht entschieden, ob sie formell eine Untersuchung gegen Apple einleiten wird.
Die Nachricht kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die Handelsspannungen zwischen den USA und China unter der Regierung von Präsident Donald Trump nach einem Monat in seiner zweiten Amtszeit zunehmen. Apple hat behauptet, dass seine strengen App-Store-Richtlinien dazu dienen, die Nutzer zu schützen und die Erfahrung mit seinen Produkten zu verbessern. China hat diese Woche auch eine Untersuchung gegen Google wegen angeblicher Kartellrechtsverstöße eingeleitet, obwohl die Marktaufsichtsbehörde keine Einzelheiten über den Schwerpunkt der Untersuchung bekannt gab.
Die Financial Times berichtete am Dienstag, dass die SAMR auch eine Untersuchung des US-Chipherstellers Intel in Erwägung zieht.
Der App Store von Apple ist weltweit ins Visier der Aufsichtsbehörden geraten. Das Unternehmen war gezwungen, seinen App Store in Europa zu öffnen, und zwar im Rahmen des weitreichenden Digital Markets Act in der EU. Dies bedeutet, dass nun auch Unternehmen, die nicht zu Apple gehören, App Stores in Europa anbieten dürfen und dass App-Entwickler auch Zahlungssysteme von Drittanbietern verwenden können.
Sollte die Untersuchung in China fortgesetzt werden, würde dies Apple auf einem seiner größten Märkte weiteres Kopfzerbrechen bereiten. Der Gigant aus Cupertino sieht sich bereits einem harten Wettbewerb mit lokalen Anbietern wie Huawei ausgesetzt, die ihm seinen Smartphone-Marktanteil streitig machen. Die Apple-Verkäufe im Großraum China sind im Dezember-Quartal im Vergleich zum Vorjahr um elf Prozent zurückgegangen.
DER AKTIONÄR sieht Apple weiter als Basisinvestment im Tech-Sektor. Kursschwächen sind daher eher als Chancen zu sehen.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple.