+++ Diese 50 Aktien kaufen die Börsen-Giganten +++

Wirecard: "Die BaFin hat versagt"

Wirecard:
Foto: Börsenmedien AG
Wirecard AG -%
18.01.2021 ‧ Leon Müller

Der Fall Wirecard spielt in immer mehr Bereiche der Aufsicht hinein. Die EU-Kommission erörtert in einem Diskussionspapier mögliche Versäumnisse der Aufsichtsbehörden, insbesondere den mangelnden Informationsaustausch zwischen ihnen. Ein Experte der CSU index findet indes klare, unmissverständliche Worte.

"Ausreichend hohe oder gar unbegrenzte Haftung der Rechnungsprüfer können Anreize bieten, um zu verhindern, dass in Abschlussprüfungen Kompromisse gemacht werden, die für qualitativ schlechtere Prüfungen sorgen", heißt es in einem Diskussionspapier der EU-Kommission. Als Konsequenz aus dem Wirecard-Skandal bringt die Brüsseler Behörde schärfere europäische Haftungsregeln für Wirtschaftsprüfer ins Gespräch. Darüber berichtet die Welt.

Börsen.Briefing Newsletter
Bleiben Sie über die neuesten Entwicklungen bei spannenden Unternehmen und an der Börse auf dem Laufenden. Lesen Sie das Börsen.Briefing. – den täglichen Newsletter des AKTIONÄR. Kostenlos.

Das Papier beschreibt mögliche Versäumnisse der Aufsichtsbehörden und stellt Konsequenzen zur Debatte. Der frühere DAX-Konzern Wirecard hatte im Juni 2020 Luftbuchungen von 1,9 Milliarden Euro eingeräumt – insgesamt könnte es nach Ermittlungen der Staatsanwaltschaft um mehr als drei Milliarden Euro gehen. Weil dies jahrelang unentdeckt blieb, steht unter anderem die deutsche Aufsichtsbehörde BaFin in der Kritik.

Wirecard (WKN: 747206)

In dem Kommissionspapier wird bemängelt, dass "Vertraulichkeitsregeln in Deutschland die Entdeckung und Untersuchung der Verletzung von Buchhaltungsstandards negativ beeinflusst haben könnten". Die europäische Aufsicht ESMA habe Schwierigkeiten in der Zusammenarbeit der BaFin, der Deutschen Prüfstelle für Rechnungslegung und der deutschen Abschlussprüferaufsichtsstelle APAS kritisiert. Künftig könnte im EU-Recht explizit festgehalten werden, dass Informationsaustausch zuständiger nationaler Behörden kein Bruch professioneller Vertraulichkeit darstellt, heißt es in dem Kommissionspapier.

Der CSU-Europaabgeordnete und Finanzexperte Markus Ferber erklärte, bei der europäischen Finanzaufsicht gebe es keine systemischen Defizite. Vielmehr habe die Bafin den Konzern schludrig beaufsichtigt. "Im Wirecard-Fall hat die Bafin versagt, nicht die europäische Ebene", meinte Ferber.

Mit Material von dpa-AFX

Behandelte Werte

Name Wert Veränderung
Heute in %
Wirecard - €

Aktuelle Ausgabe

Diese Aktien profitieren von Trumps Vollgas-Politik

Nr. 07/25 7,80 €
Paypal Sofortkauf Im Shop kaufen Sie erhalten einen Download-Link per E-Mail. Außerdem können Sie gekaufte E-Paper in Ihrem Konto herunterladen.

Buchtipp: Die Geschichte der Spekulationsblasen

Eigentlich sind wir alle ziemlich schlau. Nur das mit dem Geld klappt nicht so recht … und manchmal geht es sogar richtig schief. Doch warum nur? Mit „Die Geschichte der Spekulationsblasen“ macht sich John Kenneth Galbraith, einer der ganz großen Ökonomen des 20. Jahrhunderts, auf die Suche nach der Antwort. Und er sucht an den richtigen Stellen – den Finanz­katas­trophen der letzten vier Jahrhunderte: der Tulpenmanie des 17. Jahrhunderts, der Südseeblase im 18. Jahrhundert, den Hochrisiko-Anleihen im 20. Jahrhundert. Mit Geist und Witz erklärt Gal­braith die psychologischen Mechanismen hinter diesen Blasen … damit der Leser sie durchschaut und sich dagegen wappnen kann. Dieses Meisterwerk zum Thema Finanzpsychologie war vergriffen und wird nun im Börsenbuchverlag wieder aufgelegt.

Die Geschichte der Spekulationsblasen

Autoren: Galbraith, John Kenneth
Seitenanzahl: 128
Erscheinungstermin: 19.03.2020
Format: Hardcover
ISBN: 978-3-86470-677-6

Jetzt sichern Jetzt sichern